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Fünf Geschichten aus dem Westlichen Nordland


Mit einer Übersichtskarte


Übertr. von W. H. Vogt u. Frank Fischer

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


20. Hrolleif wird aus dem Skagafjord verbannt. Ingimund nimmt ihn zu sich

Uni reiste su Höfda-Thord und klagte ihm seine Not wegen Odds, seines Sohnes, Ermordung — "und ich möchte deine Hilfe haben, meine Sache ins Gleiche zu bringen; es greift auch sehr an deine Ehre, daß gieb nicht ruchlose Gesellen bier im Gau breitmachen." Thord sagte, er habe recht — " wir sind in große Schwierigkeiten geraten; aber Sämund ist doch am ehesten verpflichtet, dem Unwesen seines Vetters ein Ende zu machen und ihn aus dem Gau zu schaffen." Darauf reisten sie zu Sämund und baten ihn, die Sache ins Gleiche zu bringen, und sagten, anders zieme sich's nicht für ihn. Sämund sprach, das solle geschehen.

Da wurde Hrolleifs Wirtschaft aufgehoben, und er selbst zog zu Sämund und seine Mutter, und Männer wurden in die Wirtschaft gesetzt. Auf dem vergleichstag im Frühjahr aber ward kund getan, daß Uni das Land Hrolleifs nehmen, Hrolleif aber aus dem Gau verbannt sein sollte, soweit die Wasser zum Skagafjord fielen.

Sämund erinnerte sich nun seiner alten Freundschaft mit Ingimund. Und als sie sich trafen, sprach Sämund: "So steht's, Ziehbruder, ein Mann ist zu mir gekommen, der nicht als verträglich gilt in seinem Sinn; aber er ist nun einmal mein Vetter und er heißt Hrolleif. Nun wünschte ich, du nähmest ihn zu dir und seine Mutter und gäbest ihm eine Wohnstätte bei dir." Ingimund sprach: "Die beiden haben keinen guten Leumund- und ich habe keine Lust, sie aufzunehmen. Aber es wird dir ungefällig und kleinlich vorkommen, wenn ich's versage; freilich paßt es nicht gerade gut, denn ich habe ein paar Söhne, die nicht sehr sanftmütig sind."Sämund antwortete und nannte



Thule-Bd.10-063 Gesch. aus dem w. Nordland Flip arpa

ihn einen glückhaften Mann, und es gehe ihm ja alles glücklich von der Hand. Ingimund meinte, das werde sich zeigen, wenn das hier gut ginge. Darauf zog Hrolleif und seine Mutter zu Ingimund ohne viel Rühmens.


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