Vier Skaldengeschichten
Übertragen von Felix Niedner
Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914
4. Kormak züchtigt Narfi
Thorkel hörte nun bald, was da vorging, und er meinte, es würde ihm und seiner Tochter Schande bringen, wenn Kormak das Verhältnis nicht gesetzlich gestalte. Er schickte daher nach Steingerd, und sie kam heim. Ein Mann hieß Narfi. Er lebte bei Thorkel, ein aufgeblasener und alberner Gesell. Er prahlte gern, und doch war nichts dahinter. Narfi sprach zu Thorkel: " Wenn Kormaks Besuche dir hier nicht behagen, dann kann ich bald Ordnung schaffen." Thorkel war das recht. Im Herbst hatte Narfi die Schafe zu schlachten. Einst kam Kormak nach Zunge. Er sah Steingerd in der Küche. Narfi stand am Kessel, und als fertig gekocht war, nahm er eine Blutwurst heraus, bieli sie Kormak unter die Saic und sprach:
Wie gefallen, Kormak; dir Kessels Würmer ': |
Er sprach:
Gut dünkt gesott' ne Wurst Ogmundens Sohne. |
Am Abend aber, ehe Kormak heimging, sah er Narsi und erinnerte sich an die spöttischen Worte. Kormak sprach: "Ich glaube, Narfi, es wird eher da; u kommen, daß ich dich niederhaue, als daß du meine Besuche überwachst" Er versetzte ihm einen Hieb mit dem Axtrücken und sagte:
Thule-Bd.09-153 Vier Skaldengeschichten | Flip | arpa |
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Wirft nicht mehr von Würgten, Wirrer Kerl, hier girren! Nie so, naseweiser Narfi, reden darfst du! |
Und dann sägte er hinzu:
Mich frug hier der freche Fütterer der Kühe, Dieser Küchenknecht nach Kessels warmen Würmern! Denk drauf, daß du düngest, Dreckkerl, hier die Acker! Wie die Hunde, ich weiß es, Wertet man dich, Herdstrolch! |
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