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Vier Skaldengeschichten


Übertragen von Felix Niedner

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


1. Kormaks Eltern

König Harald Haarschön herrschte über Norwegen, da diese Geschichte beginnt. Zu jener Zeit war ein angesehener Mann im Reiche namens Kormak. Er stammte aus Vik in Südnorwegen, war mächtig und von edlem Geschlecht. Auch war er ein gewaltiger Krieger und hatte den König Harald in vielen Schlachten begleitet. Er hatte einen Sohn namens Ögmund. Es war ein sehr hoffnungsvoller Mann, groß und stark schon in der Jugend. Da er ins Mannesalter heranwuchs, fuhr er im Sommer als Wiking, die Winter aber verbrachte er immer beim König. Er erwarb sich einen tüchtigen Namen und großen Reichtum.

Eines Sommers war er auf Wikingfahrt bei den britischen Inseln. Dort traf er auf einen Mann namens Asmund Eschenbrünne (Eskisida). Er war ein forscher Kriegsmann und hatte viele Wikinger und Heerführer besiegt. Die beiden hörten von einander und forderten sich gegenseitig zum Streit heraus. Sie bestimmten sich einen Kampfplatz und stritten mit einander. Asmund hatte mehr Krieger, aber nicht alle nahmen an dem Kampfe teil. Sie kämpften vier Tage hindurch. viele Leute Asmunds fielen, er selbst aber floh. So trug Ögmund den Sieg davon und brachte Ruhm und Reichtum heim.

Kormak sagte, größeren Ruhm könne Ögmund im Kampf nicht mehr gewinnen, "ich werde jetzt eine Frau für dich aussuchen: Helga, die Tochter des Jarl Frodi." " So soll es sein," erwiderte Ögmund. Darauf zogen sie zum Jarl Frodi. Er empfing sie freundlich. Da brachten sie ihre Werbung vor, und der Jarl nahm sie freundlich auf, nur meinte er, Ögmunds Fehde mit Asmund könnte Unruhe in das verhältnis bringen. Gleichwohl fand die Verlobung statt, und sie zogen heim. Ein Hochzeitsfest wurde gerüstet, und zu diesem erschienen eine Menge Menschen.

Frodis Tochter Helga hatte eine sehr kluge Pflegemutter, und diese ging mit ihr. von der Heirat hörte der Wiking Asmund. Er beschloß gegen Ögmund zu ziehen und forderte ihn zum Zweikampf heraus. Ögmund sagte zu. Die Pflegemutter Helgas



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befühlte gewöhnlich die Männer, ehe sie in den Kampf zogen, auf zu gewärtigende Wunden hin. Sie tai dies auch mit Ögmund , bevor er von Hause wegzog, und weissagte ihm, er wurde nicht stark mitgenommen werden. Darauf gingen beide auf den Holm und fochten. Der Wiking war an der Seite ungedeckt, aber das Schwert wollte ihn nicht verwunden. Da schwang Ögmund hurtig sein Schwert, wechselte es von Hand zu Hand und hieb Asmund ein Bein ab. Er empfing drei Mark 1 als Lösegeld für Asmunds Leben.


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