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Vier Skaldengeschichten


Übertragen von Felix Niedner

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


24. Thords Mordanschag gegen Björn

Einige Winter später kamen zwei Brüder von Hornstrand (Hornstrandir) als: Gäste nach Hitachkap zu Thord und blieben dort die Nacht. Am Morgen aber baten sie Thord sich ihrer anzunehmen und erzählten ihm von ihren Verhältnissen. Thord sagte: "Unter einer Bedingung werde ich euch helfen. Es war zu Beginn des Frühlings. Einer hieß Beinir, der andere Högni. Sie frugen, was das für eine Bedingung sei. "Sie wird euch nicht sehr vorteilhaft vorkommen,"sagte Thord."Ich werde euch ein Hundert Silbers geben, dafür, daß ihr Björn nach dem Leben trachtet und mir sein Haupt bringt. Ich werde euch jetzt die eine Hälfte geben, die andere, wenn ihr wiederkommt." Dies war die Abmachung. Thord verhieß ihnen auch weiter seine Hilfe. Sie sagten, daß sie keine Furcht hätten, sich an Björn heranzumachen, wenn ihnen nur die Gelegenheit dazu würde.

Nun zogen sie das Tal aufwärts und kamen nach Holm zu Björn, am Abend, als das Vieh auf dem Melkplatz war. Sie trafen Thordis, Björns Frau, an der Tur und frugen nach Björn. Sie gaben vor, einen Auftrag an ihn zu haben. Thordis wies sie zu ihm und sagte, er wäre auf den Weideplatz gegangen . Und als sie ins Haus kam, sagte sie Thordis, Björns Mutter, von ihrem Gespräch mit den Ankömmlingen. Die meinte, das möchten Meuchelmörder sein. Und als Kolbein, der Hausgenosse Björns, dies hörte, nahm er dessen Schild und Schwert und lief damit dorthin. wo er Björn wußte, um sie ihm einzuhändigen. Er kam früher als jene dorthin, da ihm der kürzeste Weg bekannt war, und sagte Björn, er glaube, daß Meuchelmörder kämen, um ihn zu überfallen. Björn dankte ihm dafür und ging dann bewaffnet zum Schafstall.



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Jene sahen ihn dort eintreten und gingen ebenfalls dorthin. Da sie nun am Stall waren und noch überlegten, wie sie seiner habhaft werden sollten, lief Björn blitzschnell aus dem Hause und packte sie, ehe sie es sich versahen, beide am Arm. Der Unterschied ihrer Kraft und Björns war sehr groß. Es kam anders, als sie äch gedacht hatten. Er band den beiden die Arme auf den Rücken, die Füße aber ließ er frei und legte sie nicht in Eisen. Darauf legte er ihre Arte unter die Fesseln auf ihrem Rücken und hieß sie so zu Thord zurückzugehen und sich ihm zu zeigen. Das Silber aber nahm er ihnen ab und gab es Kolbein . Sie zogen nun fort, und ihre Fahrt erschien ihnen gar übel und schmachvoll. In dieser Verfassung trafen sie wieder in Hitachkap ein. Thord sprach, ihr Dasein brächte ibm keinen Männerzuwachs, und jagte sie fort.


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