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Vier Skaldengeschichten


Übertragen von Felix Niedner

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


22. Björn tötet die Ächter

Eines Tages, heißt es, hatte Björn einige Achter bei sich aufgenommen und ließ sie um sein Haus eine Befestigung aufführen. Und wegen dieser Beherbergung der Achter verklagte Thord den Björn vor Gericht und suchte sich möglichst dafür ;u entschädigen, daß Björn seine Klage damals unwirksam gemacht hatte. Er hoffte, jetzt würde jener bestimmt verurteilt werden . Björn verantwortete sich dafür auf dem Allthing und gab zu, daß Thord diesmal recht habe und die Wahrheit spräche. Er werde sich dem Gesetz in dieser Angelegenheit nicht entziehen und erkläre, dafür eine Geldbuße zahlen zu wollen. Sie



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verglichen sich deshalb, und Björn zahlte; was ausgemacht wurde.

Einige Zeit später traf es sich, daß Thord Kolbeinsson zwei Ächter bei sich aufnahm und sie in Lavatal im Hause Steinolfs, des Mannes von Thorhalla Gudbrandstochter; unterbrachte, Björn hörte das. Er ritt von Hause zur Senne Stnnolfs und traf einen Mann im Kiesachtal (Grjotardal) namens Eirik, der dort wohnte. Er schenkte ibm ein Messer und einen Gürtel, damit er ihm verriete, wenn die Achter; die Steinolf beherbergte, zu Schiffe gingen. Thord nämlich gedachte sie von Island fortzubringen und ihnen einige Habe mitzugeben. Er hoffte sie so am besten los zu werden. Dieses sein Vorhaben aber hatte Björn in Erfahrung gebracht.

Nun kam die Zeit heran, da jene zum Schiffe gehen sollten. Sie machten sich für den Abend reisefertig und zogen in der Nacht aus. Als Eirik das gehört hatte, war er nach Holm geritten und hatte es Björn gesagt. Dieser machte sich sofort auf und ritt ihnen nach. Ihr Weg führte sie aber über die Hitach. Björn war ihnen hart auf den Fersen und ereilte sie in der Nacht, noch bevor sie über den Fluß gingen. Es ist nur kurz zu berichten, daß Björn sie beide erschlug. Darauf schleppte er sie an eine Klippe und begrub sie dort. Ihre Habe nahm er mit nach Hause. Thord gehörten die Rosse; auf denen sie geritten waren. Und gegen Ende der Nacht ritt Björn von Hause und nahm die Pferde mit sich. Er kam so früh nach Hitachkap, daß die Männer dort noch nicht aufgestanden waren, und Björn ließ da die Pferde, die die Achter gehabt hatten, frei laufen. Er ging dann zu Thord und sprach: "Ich muß dir melden, daß ich die Ächter getötet habe; deren du dich angenommen hattest. Wenn dir dies nun mißfällt, mußt du aufstehen und sie rächen." Thord sprach: "Mit Recht heißt du "Kappe (ein forscher Kerl)." "Was bekomme ich als Angebinde zu dem Namen :" sprach Björn. Thord meinte, er solle



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das Gut behalten, das er den Ächtern abgenommen habe. Für diesmal schieden sie, und Björn ritt heim. Das Gerücht verbreitete sich aber, Thord habe keine Ehre dabei eingelegt. Man meinte, er habe gegen Björn eine Schlappe erlitten.


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