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Kapitel 

Die Geschichte von den Leuten aus dem Lachswassertal


Mit zwei Beilagen Übertragen von Rudolf meißner

verlegt bei Lugen Diederichs in Jena 1913


64. Helgi wird getötet

Thorgils und seine Leute ritten scharf zu, sobald sie aufgesessen waren. und kamen nun aus dem Walde heraus. Da sahen sie vier Männer vom Säter wegreiten, die ebenfalls ihre Pferde sehr scharf ausgreifen ließen. Da sagten einige von den Gefährten Thorgils, man solle ihnen so schnell als möglich nachreiten. Da sprach Thorleik, Bollis Sohn: "Laßt uns erst zu dem Säter kommen und sehen, was Leute da sind; denn ich glaube kaum, daß das Helgi und seine Leute sind; es scheint mir so, als seien das nur Frauen." Es waren mehrere; die widersprachen. Aber Thorgils sagte, Thorleik solle entscheiden, , denn er wußte, daß Thorleik die schärfsten Augen batie. Sie wandten sich nun nach dem Säter. Hrapp sprengte ihnen voraus und wirbelte den Speerschaft, den er in der Hand hatte und führte Stiche in die Luft und sagte, nun sei die rechte Zeit, sich zu versuchen.

Helgi und die Seinen merkten nichts von den Feinden, als bis sie den Säter umringten. Helgi ließ die Tür schließen und zu den Wassen greifen. Hrapp sprang sogleich auf das Dach der Hüne und rief hinein, ob der Fuchs in der Höhle sei. Helgi antwortete: Du wirst es schon merken, daß der ziemlich gefährlich ist, der hier drinnen haust, und auch beißen kann, wenn einer der Höhle zu nahe kommt," — und zugleich stieß Helgi



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mit dem Speere zum Fenster hinaus und durchbohrte Hrapp ; er glitt tot vom Speer zur Erde hinunter.

Thorgils bat seine Leute, mit vorsicht zu verfahren und sich vor Unglück zu hüten, — wir sind ja stark genug, den Säter und Helgi dazu in unsere Gewalt zu bekommen, wie es setzt mit ihm steht, denn ich meine. wir haben es nur mit wenigen Leuten zu tun.

Der Säter war so gebaut, daß er nur einen Firstbalken hatte, der auf den Giebelwänden lag, und die Balkenenden standen heraus, es war nur ein einfaches Dach auf dem Hause und der Rasen noch nicht zusammengewachsen.

Da schlug Thorgils vor, daß man an die Enden der Firstbalken treten und so stark ziehen sollte, daß entweder der Balken selbst zerbräche oder das Dachgestänge sich löste und nach innen fiele" und andere sollten die Tür beobachten, ob man etwa einen Ausfall machen würde.

Fünf waren im ganzen auf Helgis Seite im Säter ; da w ,ir Hardbein, sein Sohn, er war zwölf Winter alt, und der Hirt und zwei Männer, die im Sommer zu ihm gekommen waren, zwei Geächtete. einer hieß Thorgils, der andere Eyjolf.

Thorstein der Schwarze stand an der Tür des Säters und Svein. der Sohn des Alf aus dem Tälerbezirk; aber die andern Gefährten suchten das Dach vom Säter zu reißen und hatten sich dazu verteilt. Das eine Balkenende nahm Hunbogi der Starke und die Armodsöhne; aber das andere Thorgils und Lambi und die Söhne der Gudrun. Sie nahmen nun alle Kraft zusammen an dem Balken, so daß er mitten entzwei brach; und in diesem Augenblicke stieß Hardbein mit dem Speer aus dem Säter heraus, an einer Stelle, wo die Tür zerbrochen war; der Stoß traf die Stahlhaube Thorsteins des Schwarzen und verletzte die Stirn; das war eine sehr große Wunde. Da sprach Thorstein, was ja auch die Wahrheit war, daß Männer drinnen seien.

Gleich darauf sprang Helgi mit solchem Ungestüm zur Tür



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heraus, daß die zurückwichen, die am nächsten standen. Thorgils war da auch in der Nähe und hieb nach ihm mit dem Schwerte, der Hieb traf die Achsel, und es war das eine große Wunde. Helgi wandte sich ibm zu und hatte eine Holzart in der Hand. Helgi sprach: Der alte Krieger wagt es immer noch, einer Waffe in die Schneide zu sehen." Er schwang seine Art nach Thorgils, und die Art traf ihn am Bein, und das war eine große Wunde.

Und als Bolli das sah, lief er gegen Helgi und hatte den Fußbeißer in der Hand und durchstieß Helgi, das war seine Todeswunde. Helgis Genossen liefen in dem Augenblick heraus aus dem Säter und ebenso Hardbein. Thorleik, Bollis Sohn, wandte sich gegen Eyjolf; das war ein Starker Mann. Thorleik hieb nach ihm mit dem Schweri und traf den Oberschenkel über dem Knie und schnitt ihm das Bein ab, und er fiel tot zur Erde. Aber Hunbogi der Starke lief gegen Thorgils und hieb nach ibm mit der Art und traf den Rücken und spaltete ihn in der Mitte. Thord Katze stand in der Nähe, als Hardbein herauslief und wollte ihn sofort angreifen. Bolli sprang herzu, als er das sah, und bai ihn, Hardbein kein Leid zu tun, — hier soll keiner etwas verrichten, dessen wir uns schämen müßten, und man soll Hardbein Frieden geben." Helgi hatte noch einen andern Sohn, der Skorri hieß; er wurde erzogen auf England im südlichen Reykjarial. 1


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