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Die Geschichte von den Leuten aus dem Lachswassertal


Mit zwei Beilagen Übertragen von Rudolf meißner

verlegt bei Lugen Diederichs in Jena 1913


51. Die Söhne des Osvifr werden geächtet und verlassen Island. Olaf stirbt

Die Leiche Kiartans blieb eine Woche in Hjardarholt aufgebahrt. Thorstein, Egils Sohn, hatte in Borg eine Kirche bauen lassen. Er nahm Kjarmns Leiche mit sich, und Kjartan wurde in Barg begraben. 1 Die Kirche war da grade neugeweiht und noch in weißen Kleidern.

Dann kam das Thorsnesthing heran. Da wurde die Anklage gegen die Osvifrsöhne vorgebracht, und sie verfielen alle der Acht. Es wurde Geld dafür gegeben, daß ihnen die Ausreise gestattet sein sollte, aber die Rückkehr sollte ihnen verboten sein, solange einer von den Olfafsöhnen am Leben wäre oder Asgeir, Kjartans Sohn. Aber Gudlaug, der Schwestersohn deo Osvifr, sollte ungebüsst bleiben wegen seiner Beteiligung am Überfall und Hinterhalt gegen Kjartan, und keine Genugtuung sollte Thorolf für die Wunde bekommen, die er erhalten hatte. Gegen sollt wollte Olaf keine Klage erbeben lassen und legte ihm auf, sich durch Geld zu lösen. Damit waren



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Halldor und Stein sehr unzufrieden, und ebenso die andern Söhne Olafs, sie sagten, sie würden es schwer ertragen, daß Bolli in demselben Bezirk mit ihnen sitzen solle. Olaf sagte, es würde geben müssen, so lange er auf den Füßen stünde.

Ein Schiff lag in Bjarnarhöfn, 1 das Audun Kettenhund gehörte. Er war auf dem Thinge und sprach: Es ist glücklicherweise zu erwarten, daß die Achtung dieser Männer in Norwegen ebenso wirksam sein wird. wie hier, wenn dort die Freunde Kjartans noch am Leben sind." Da sagte Osvifr: Deine Weissagung, du Kettenhund, wird nicht eintreffen, denn meine Söhne werden hochgeehrt sein bei vornehmen Herren, aber du Kettenhund sollst in diesem Sommer fahren in der Trolle Gewalt." Audun Kettenhund segelte aus im Sommer und erlitt Schiffbruch an der Färöer. Da ging jedes Menschenkind auf dem Schiffe zugrunde; so schien also ganz eingetroffen zu sein, was Osvifr geweissagt hatte. Die Osvifrsöhne segelten aus im Sommer, und keiner von ihnen kam je wieder zurück. So schloß die verfolgung der Totschlagssache, und Olaf schien nur größer deshalb dazustehen, weil er fest zugegriffen hatte, wo es am Platze war, bei den Osvifrsöhnen, aber Bolli in Schutz nahm wegen der verwandtschaft. Olaf dankte den Männern herzlich für die zugeführte Verstärkung.

Bolli kaufte das Land in Tunga auf den Rat Olafs. Es wird erzählt, daß Olaf noch drei Winter gelebt bat, nachdem Kjartan erschlagen war. Und als er verschieden war, teilten die Söhne das Erbe des Vaters. Halldor übernahm den Hof in Hjardarbolt. Thorgerd, die Mutter der Brüder, lebte bei Halldor. Sie war sehr rachgierig gesinnt gegen Bolli und meinte einen grausamen Lohn für die Erziehung Bollis er- halten zu haben.


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