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Kapitel 

Die Geschichte von den Leuten aus dem Lachswassertal


Mit zwei Beilagen Übertragen von Rudolf meißner

verlegt bei Lugen Diederichs in Jena 1913


25. Streit zwischen Hrut und Höskuld. Bolli. der Sohn Thorleiks, wird geboren

Nun soll von Höskulds Söhnen erzählt werden. Thorleik, Höskulds Sohn, war ein großer Seefahrer gewesen und hatte auf seinen Handelsfahrten bei vornehmen Leuten Aufenthalt gefunden, ehe er einen Hof übernahm, und galt als hervorragender Mann; er war auch auf Wikingfahrt gewesen und man rühmte die Tapferkeit, die er dabei bewiesen hatte. Bard, Höskulds Sohn, war auch Seefahrer gewesen und hochgeschätzt , wohin er kam, denn er warder beste Gesell und mild in allen Dingen. Hard verheiratete sich und nahm eine Frau vom Breidifjord, die Astrid hieß; sie war aus guter Familie. Ein Sohn des Bard hieß Thorarin, eine Tochter Gudny; sie verheiratete sich mit Hall, dem Sahne des Totschlag-styr, 1 van ihnen stammt eine lange Geschlechterreihe.

Hrut, Herjolfs Sohn, gab einem seiner Knechte die Freiheit, der Hrolf hieß, dazu einiges Gut und eine Hofstelle an der Grenze gegen Höskulds Land hin, und zwar ging die Markscheide so nahe vorüber, daß die Hrutleute sich versehen und den Freigelassenen auf das Land Höskulds gesetzt hatten. Er 1 Bsi. S. 29, Anm. a.



Thule-Bd. 06-086 Geschichten v. Landwassertal Flip arpa

erwarb sich da bald ein Vermögen. Dem Höskuld gefiel das sehr wenig, daß Hrut ihm den Freigelassenen vor die Nase gesetzt batie, er verlangte, daß ihm der Freigelassene den Grund bezahle , auf dem er wohne — " denn das ist mein Eigentum." Der Freigelassene kam zu Hrut und berichtete ihm, was Höskuld mit ihm gesprochen hatte. Hrut befahl ihm, sich nicht darum zu kümmern und Höskuld nichts zu bezahlen; ich weiß nicht," sagte er, " wem von uns beiden dieses Land gehört." Der Freigelassene kehrte nun heim und saß auf seinem Hofe gerade so wie zuvor.

Bald darauf zog Thorleik Höskulds Sohn, mit Zustimmung seines Vaters auf den Hof des Freigelassenen mit einigen Leuten; sie nahmen ihn gefangen und töteten ihn, aber Thorleik eignete sich das ganze Vermögen an und seinem vater; das der Freigelassene sich erworben hatte. Das erfuhr Hrut und war übel damit zufrieden, ebenso seine Söhne. Sie waren zum großen Teil völlig erwachsen, und diese Familientruppe schien unangreifbar. Hrut suchte festzustellen, wie von Rechtswegen diese Streitsache ablaufen müßte. Als sie aber von den Rechtskundigen untersucht wurde, fiel die Entscheidung nicht zugunsten der Partei Hruts aus; die Männer legten großes Gewicht darauf, daß der Freigelassene von Hrut auf Höskulds Land ohne dessen Erlaubnis angesiedelt war und sich dort Vermögen erworben hatte. Thorleik hatte ihn auf seinem und seines Vaters Grund getötet. Hrut war wenig mit dem Ausgang zufrieden, aber es blieb so, wie es war. Darauf ließ Thorleik auf dem Grenzgebiet zwischen Hruis und Höskulds Land einen Hof bauen, der heißt Kambsnes. Da wohnte Thorleik eine Zeitlang, wie vorher erzählt wurde. 1 Thorleik bekam einen Sohn von seiner Frau. Der Knabe wurde mit Wasser benetzt und erhielt einen Namen: er wurde Bolli genannt; er war bald ein wunderschönes Kind,


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