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Die Geschichte von dem starken Grettir dem Geächteten


Übertragen von Paul Herrmann


Mit 8 Ansichten und einer Karte

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


92. Thorstein und Spes gehen ins Kloster

Sie setzten die Reise fort, bis sie nach Rom kamen. Als sie vor dem standen, der eingesetzt ist, die Beichte der Leute zu hören, da sagten sie alles der Wahrheit entsprechend, wie es sich begeben hatte, und mit welchen Listen sie ihre Ehe geschlossen hätten. Demütig wollten sie die Strafe leiden, die er ihnen auferlegen würde, sich zur Buße und Besserung. Aber weil sie selbst den Gedanken gefaßt hatten, ihr ungehöriges Betragen zu büßen, ohne irgendwelchen Zwang von seiten der Vorsteher der Kirche, wurde ihnen nur eine kleine Strafe auferlegt, die so milde wie möglich war; sie wurden in Güte ermahnt , nun verständig für das Heil ihrer Seelen zu sorgen und einen reinen Lebenswandel zu führen, nachdem sie Ablaß alle ihre Sünden empfangen hatten. Gut und klug schienen sie gehandelt zu haben.

Da sprach Spes: "Mich dünkt, unsere Sache ist zu einem guten Ende geführt: nun haben wir nicht allein das Böse zusammen geteilt. Kann sein, daß törichte Menschen sich ein Beispiel an unserem ersten Zusammenleben nehmen. Aber wir wollen unser Leben so schließen, daß es selbst guten Menschen nachahmenswert ist. Wir wollen jetzt einen Vertrag mit geschickten Maurern schließen, daß sie für jedes von uns eine besondere Klause bauen, und da wollen wir büßen, was wir gegen Gott verbrochen haben."



Thule-Bd.05-244 Geschichten v.starken Grettir Flip arpa

Thorstein bezahlte das Geld für die beiden Steinhauser und für das, was sie sonst nötig hatten zum Lebensunterhalt. Und als die Zellen fertig waren und alles vorbereitet war, da wählten sie eine passende Zeit und machten freiwillig ihrem zeitlichen Zusammenleben ein Ende, damit sie um so gewisser ein heiliges Zusammenleben in der andern Welt genießen könnten. Sie gingen jeder in seine Klause und lebten so lange, wie Gott es ihnen vergönnte, und endeten hier ihr Leben. Die meisten haben gesagt, daß Thorstein Dromund und seine Frau Spes die glücklichsten Menschen gewesen find, ein solches Ende, wie es mit ihnen genommen bat! Keins von seinen Kindern, keiner von seinen Nachkommen ist, soweit man weiß, nach Island gekommen.


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