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Kapitel 

Die Geschichte von dem starken Grettir dem Geächteten


Übertragen von Paul Herrmann


Mit 8 Ansichten und einer Karte

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


90. Thorstein und Spes reisen nach Norwegen

Thorstein war bei den Warägern in der Zeit, wo diese Sache am meisten vom volke besprochen wurde. Er wurde so berühmt, daß man glaubte, es hätte kaum einen so tüchtigen Mann gegeben wie ihn. Harald Sigurdarson erwies ihm viele Ehre. denn sie waren auch verwandt mit einander; und man glaubt; daß Thorstein nach Haralds Rat gehandelt hatte. Einige Zeit, nachdem Sigurd aus dem Lande vertrieben war, warb Thorstein um Spes. Sie nahm es geziemend auf, aber wies ihn an ihre verwandten. Es wurde Familienrat gehalten, und sie wurden einig, daß sie selbst entscheiden müßte. Sie wurden vermählt; ihr Zusammenleben war gut, und sie hatten Geld die Fülle. Thorstein schien ein richtiges Glückskind zu sein, so wie es ihm gelang aus allen Schwierigkeiten herauszukommen. Sie waren zwei Winter zusammen in Miklagard. Darauf sagte



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Thorstein zu seiner Frau, er wolle nach Norwegen reisen und nach seinem Eigentum sehen. Sie sagte, darüber hätte er zu bestimmen. Er verkaufte da sein Eigentum und bekam so eine Menge Geld. Sie begaben sich auf die Reise nach Norwegen mit ansehnlichem Gefolge und kamen ohne größeren Aufenthalt nach Norwegen. Thorsteins Verwandte nahmen beide freundlich auf, und man merkte bald, daß Spes freigebig und hochgesinnt war. Sie wurde bald sehr beliebt. Sie hatten drei Kinder zusammen, saßen nun auf ihrem Eigentum und waren mit ihrem Schicksal zufrieden. Damals war magnus der Gute König über Norwegen. Thorstein begab sich sogleich zu ihm und wurde freundlich aufgenommen, denn er war hochberühmt dadurch geworden, daß er Grettir den Starken gerächt hatte. Man kennt kaum ein Beispiel dafür, daß noch irgendein Isländer in Miklagard gerächt wurde, außer Grettir Asmundarson . So wird erzählt, daß Thorstein Gefolgsmann des Königs Magnus wurde. Thorstein lebte in Ruhe neun Jahre, seitdem er nach Norwegen gekommen war, und er und seine Frau genossen das größte Ansehen. Da kam aus Miklagard König Harald Sigurdarson nach Norwegen, und König Magnus gab ihm die Hälfte des Reiches. Beide waren eine Zeitlang Könige in Norwegen. Nach dem Tode des Königs Magnus waren viele, die seine Freunde gewesen waren, unzufrieden, denn alle liebten ihn. Aber es war schwer, sich nach König Haralds Sinn zu richten, denn er war bart und schnell bereit zu strafen. Thorstein Dromund begann nun zu altern, aber er war doch noch ein rüstiger Mann. Nun waren seit Grettirs Tode sechzehn Winter vergangen.


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