Projektseite Volksmärchen Sagen Geschichten Etnologie Beriche © Arpa data
Textbreite
Schriftgröße
Kapitel 

MÄRCHEN AUS KORDOFAN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1923

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS / JENA



Atlantis Bd_04-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F.H. EHMCKE MIT EINER KARTE


Das verträumte Land

Fünf Regionen durchflutet der Nil. Der von Norden her über das Gebiet der klassischen Kulturgeschichte nach Süden streifende Blick des Europäers trifft ihn in einem Lande, in dem aller Zauber des Morgenlandes, aller Reichtum altgeschichtlichen Werdens, alle Schattierungen der Kultur zusammengetragen scheinen, in Ägypten - dem Land, in dessen Monumenten die Geschichte von fünf Jahrtausenden gebucht ist, dem Land, in dem einst die Märchen von Tausendundeiner Nacht aufgezeichnet wurden, dem Land der üppigsten Fruchtbarkeit, eng eingekeilt zwischen steinige und sandige Wüsten. Nach dem Norden zu am reichsten, prunkhaftesten, nach Süden verarmend und damit in das Wesen der zweiten Region hinüberführend.

Diese zweite Region, Nubien, erscheint wie ein verarmtes Agypten.

Und doch ist die dritte Region noch ärmer. Von Berber bis zur Mündung des Bahr ei Ghasal gleiten die Boote zumeist zwischen nackten Ufern dahin. Der Charakter der Oase ist als gemeingültig verschwunden. Nur Gärten, Akazien, Gebüsch, Steppengras unterbrechen die oft nur sandige Ode. Das ist die eigentliche Mittelregion der Nilländer.

Denn nach Süden nimmt die Üppigkeit ständig zu. Zwischen Bahr ei Ghasal und den Seen mehrt sich der Reichtum der Flora; in der fünften Region, im Gebiet zwischen den Seen des englischen und deutschen Ostafrika entwickelt die tropische Pracht sich in ganzer Fülle - hat sich die Kultur wieder zu höheren Stufen aufgeschwungen, blühen Reiche, sprossen Sagen, leben Erinnerungen an eine reiche geschichtliche Vergangenheit.

Im Süden und im Norden sind die Nilländer geschichtlich reich. Die Bewohner des mittelsten Nillandes wissen im allgemeinen von geschichtlicher Vergangenheit nichts. Die Vergangenheit kümmert sie nicht. Die Araber und Berber weiden ihre Herden, die Neger bestellen ihre Felder, heute wie gestern - morgen wie heute. Die Fragen, ob die Regenzeit richtig einsetze, ob eine Viehseuche herannahe, sind die wichtigsten. Die Menschen wissen und wollen nichts anderes. Kaum sind drei Jahrzehnte verstrichen, seit die Greuel die Mahdiländer brandmarkten, und daß englische Truppen, mit fanatischen Derwischen um Vorrechte kämpfend, zu Tausenden und aber Tausenden mit ihrem Blute die Erde zeichneten -keiner der Eingeborenen hat ein Interesse daran. In der Hauptstadt Khartum, in der einst des edlen Gordons Haupt auf hoher Stange aufgerichtet war, rollt ein emsiges Geschäfts- und Regierungsleben tagtäglich seine Schienen auf und nieder, und in El Obeid,



Atlantis Bd_04-004 Flip arpa

der frühern Residenz des Mahdi, der Hauptstadt Kordofans, sprechen die Männer in den Cafés von den Preisen des Gummi und von der Aussicht der Fruchternte - das blutige Bild jüngster Vergangenheit ist verwischt.

Ich war in keinem Lande Afrikas, in dem die Landschaft so einförmig ist und so wenig von der Vergangenheit spricht als in dieser Mittelregion der Nilländer und auch bei keinem Volke, das auch nur ähnlich arm an Tiefenblick, so flach an Schau, so gleichgültig gegenüber den Fragen des Woher und des Wohin war.

Und doch gibt es eine Reihe von Tatsachen, die es ohne weiteres vermuten lassen, daß die Geschehnisse der Mahdiperiode nur ein vorläufig letztes, schon in seinem ersten Aufflackern ersticktes Ereignis sind, das gewaltige und historische kulturgeschichtliche Vorgänge der Vergangenheit mit dem Einsatz, wenn auch nicht mit der Auswirkung, wiederholt.

Ganz anders gestaltet sich nämlich das Bild dieser Länder, wenn wir sie nicht mit dem Nilstrom der Länge nach überblicken, sondern mit der Sonne von Osten nach Westen überschauen - allerdings nicht im ersten Augenblick. Ein flüchtiges Überschauen zeigt nämlich wiederum rechts vom Nil Senaar und die Ghesire und links vom Nil Kordofan, eines fast ebenso arm an Äußerungen alter Kultur wie das andere. An diese beiden schließen sich aber an im Osten Abessinien und im Westen Dar For, beide Reiche aufgebaut auf starker, wechselvoller und blühender Vergangenheit, beide bedeutend durch jenen Schicksalsreichtum, der feste Linien in die Physiognomien zeichnet, beide bewußt verbunden mit Sitten und Ruinenfeldern, die durch ihr Dasein das Einstmals immer wieder in das Gedächtnis zurückrufen und damit aus verträumter Gegenwart erwecken.

Eines nur schneidet scharfe Unterschiedlichkeit in die äußere Gestalt Dar Fors und Abessiniens. Bei den Foranern umgeben heute noch vier Erzherzoge den König, von denen jeder bestimmte Aufgaben hat. In Abessinien sind die vier Hauptbeamten auch heute noch vorhanden, die Funktionen führten sie aber vor langer Zeit einmal aus, und nur die Sage weiß es noch. Die Foraner feiern heute noch ihr großes Trommelfest. Bei den Abessiniern hängen diese Trommeln aber nur noch als Erinnerung an längst vergangene Vergangenheit in den Kirchen. Die triphallische Königskrone Fors wird jetzt noch an geheimer Stelle aufbewahrt, in Abessinien wurde sie schon vor ein und einem halben Tausend Jahren abgeschafft. Ein Abessinier, der im Jahre 1912 meinen Besprechungen mit den Foranern in Kordofan beiwohnte, sagte ganz klar und sehr treffend: "Alles, was bei den Foranern lebt, ist in Abessinien tot. Das, was



Atlantis Bd_04-005 Flip arpa

heute bei den Abessiniern lebt, ist nicht bis zu den Foranern vorgedrungen."

Ein Foraner sagte aber darauf: "For ist der Sohn von Napht (siehe unten), Napht ist der Sohn von Habesch, Habesch und Masr (Ägypten) sind die Söhne von Kasch. Kasch aber lebte wie der Mahdi in Kordofan. Er war weither von Osten gekommen."

Als dieser Mann -Arach-ben-Hassul, von dem ich nachher noch mehr zu sagen haben werde -dies mitteilte, skizzierte er mit wenig Linien eine große Vergangenheit, ein in sich abgeschlossenes Bild, ein Gemälde, in dem Kordofan, das heute so stille, anscheinend schicksalsbare, verträumte Land die Stellung der Hauptperson einnahm.



***
Das Land Kordofan hat die Form eines Dreiecks, Weißer Nil, Bahr ei Ghasal und eine von Khartum zu den Quellflüssen des letztgenannten Stromes gezogene Linie bilden ungefähr seinen Rahmen. Es ist eine weite Fläche, aus der nur hier und da inselartig und unvermittelt Berge und Bergstöcke hervortreten. Kein Wasserlauf bedingt die landschaftliche und kulturelle Eigenart dieses Landes. Nur die zwei Eigenschaften sagen alles: wasserarme Fläche und unvermittelte Inselberge.

Die wasserarme Fläche, so recht die nüchterne Form der Sahelbildung begünstigend, also: Steppenland mit Akazienbusch und Baobabbäumen bestanden, ist das ausgezeichnete Gebiet der Viehzucht. Da diese Steppe außerdem auf der Bahn der norderythräischen Araberwanderung (Rotes Meer Tsadsee) liegt und nur durch den Nil von den alten Berberländern getrennt ist, so ist es nur natürlich, daß arabisierte Berber (Osthamiten) und arabische Nomaden das Land überschwemmten, sobald einmal die frühere Barriere der Kulturreiche hinweggeräumt war. Das aber geschah im 13. Jahrhundert, als der Islam endlich den Widerstand der aus dem Meere des Altertums hervorgegangenen christlichen Staaten Napata und Dongola gebrochen hatte. Nachdem dies gelungen war, setzte die Überschwemmung durch die kuhweidenden Baggara, durch die kamelzüchtenden Kabalisch und durch viele andere arabische und arabisierte Horden und Stämme ein. Vor diesem Durchbruche war Kordofan - so berichten die Erinnerungen - ein fast ausschließlich ackerbauendes und Industrie treibendes Land. Seitdem wurden Landbau und Handwerk mehr und mehr vernachlässigt. Die anscheinend unendlich fleißigen und emsigen "Neger" wurden in die Hügel- und Berglandschaften zurückgedrängt. — Soweit die Bedeutung der kordofanischen Steppen für Kultur- und Völkerleben.

Die zweite Eigenart der Landschaften Kordofans, die Inselbildung,



Atlantis Bd_04-006 Flip arpa

hatte in alter und neuer Zeit dem Wesen nach gleiche, dem Gehalt nach entgegengesetzte Bedeutung. Stets waren diese Berge Nester, Zufluchtsorte und Ausfallsgebiete der Zurückgedrängten. Aber nach den Sagen aus alter Zeit waren die hier Eingenisteten Rohlinge, Räuber, Brutale, und in unsern Tagen sind es die Tiefinnerlichen, die Seelenvollen, die Gottesfürchtigen und Züchtigen. Das aber heißt, daß in den Steppen der jetzigen Periode der viehzüchtenden Araber eine Zeit hochstehender Kultur, staatlicher Größe, handwerklicher Blüte voranging, die ihrerseits einer Periode primitiver Brutalität folgte. Also: in ältester Zeit wurde Kordofan belebt von brutalen Primitiven; eine herannahende Kulturwelle verjagte die Rohlinge in die Berge und breitete sich über die Fläche aus. Als diese Blütezeit im Völkersturme des 13. Jahrhunderts ihren letzten Schmuck verfliegen sah, retteten sich die letzten Flüchtlinge in die Bergnester, deren rauhe Inseln inzwischen ausgestorben oder der Kultur ergeben waren. Von diesen "Rohlingen" kennen wir heute im Westen dieser Länder noch letzte Reste, die Massalit, von den herabgewürdigten Kulturellen kennen wir vor allem die Nuba, die zumal im südlichen Kordofan sicheres Bergasyl fanden und die nahe Verwandte der Nubier am Nil sind. Es sind die Nachkommen des von Arach-ben-Hassul genannten Napht.

Dieses geht nicht nur aus vielen sprachlichen Belegen hervor; es gibt noch eine eigentümliche Reminiszenz: von einem Manne aus dem nach Südwesten benachbarten Lande Fertit erhielt ich für die Nuba den Namen Naftassen - ein Wort von eigenartigem (aus dieser Mundart), aber tief bedeutsamem Klang.

Eine kurze Beschreibung dieses merkwürdigen Bergvolkes habe ich schon früher gegeben (U. A. spr. III). Hier nur das Wichtigste und Ergänzende, soweit es in dem Rahmen der Betrachtung der Kultur Kordofans Raum beanspruchen muß.

Die Bergnuba Kordofans zerfallen heute in kleinere Stämme. Der letzte größere Staatsverband ist vor einem halben Jahrhundert zerschellt. An der Spitze dieser Organismen stand vordem ein Priesterkönig oder Oberpriester oder wie man ihn nennen will. Sein Leben war ein symbolisches, seine Amtsführung eine von Mystik durchtränkte. Halb unsichtbar, nur den Opfern und Gebeten ergeben, war er der eigentlichen Tageswelt entfremdet von dem Tage seiner Wahl bis zu seinem vorbestimmten Tode. Sein Leben als König war allein dem Zustand seines Wirkens nach dem Tode geweiht. Seine Todesstunde aber war schon beim Antritt der Amtsführung festgesetzt. Die Reihe seiner Regierungsjahre war durch einen bestimmten Zeitraum von x (die Zeit wurde zwischen



Atlantis Bd_04-007 Flip arpa

fünf und sieben Jahren schwankend angegeben) Jahren begrenzt. Dann wurde er von seiner Umgebung getötet. Von nun an hatte er seiner Aufgabe im Jenseits zu pflegen, für Regen und Saat, für Geburten und Abwendung von Unheil zu sorgen. Jede Mißernte, jedes Unheil wird dem Umstande zugeschrieben, daß der Priesterkönig in der Zeit seiner Amtsführung nicht nachgekommen war. — (Dies die Mitteilung der Leute von Tekali.)

Bekanntlich charakterisiert dieses theokratische Staatssymbol eine große Reihe von afrikanischen Staatsbildungen (vgl. Atlas Afrikanus Heft 2 Blatt W, vor allem aber diejenige von Völkern, die den Bergnuba vordem eng benachbart waren, so heute die Schilluk am Nil, und so früher die Äthiopen von Meroe. Das aber heißt, daß die heutigen Bergnuba, die durch die Araberhorden aus dem Flachlande Kordofans in den Bergschutz gedrängt wurden, mit den Völkern am blauen und weißen Nil, mit denen von Dongola bis Faschoda einen Kulturblock bildeten.

Kordofan war nicht immer das verträumte Land von heute. Es war auch nicht immer nur Pufferstaat, wie viele glauben. Aber Kordofan liegt heute in der Brache, nachdem allzu reiche Kulturblüte auf seinen Feldern diese bis zur Ermattung ausgesogen hat. Denn Kultur zehrt vom Boden, genau wie Halm- und Wurzelfrucht.

Wann die Pracht der Kulturblüte am üppigsten über den Ebenen Kordofans blühte, ist schwer zu sagen. Ich sagte es schon: nie war ich in einem afrikanischen Lande von auch nur annähernder Gleichgültigkeit gegenüber der Tiefe des Daseins und der eigenen Wurzelschau. Und so konnte ich keinem Kordofaner mehr als ganz allgemeine Mitteilungen abringen. Das Steppenvolk, ja zumeist arabischen Blutes, ist Fremdvolk dem Boden. Die Bergstämme sind verengt, verkleinert, vereinsamt - aber nicht vereinsamt mit der Wirkung zur Versenkung, sondern aus den Folgerungen bitterer Lebensangst.

Verträumte Menschen, verschollene Pracht.



***
Ein ungewöhnliches Glück führte mich im Jahre 1912 nach Kordofan gerade in dem Augenblick, als der Sir Dar Sir Reginald Wingate und Lord Kitchener nach El Obeid kamen und aus allen umliegenden Landschaften Gesandte und Volksvertreter zur Begrüßung zusammenströmten. Unter ihnen waren auch Foraner. Sie fielen mit ihren herrlichen Kamelen auf, zumal ein Kamelwettrennen vorgesehen war. Die Fürsorge der Reitkamele hatte einen alten, sehr gewandten Mann mit nach Obeid gebracht; dies war Arach-ben-Hassul, Sproß einer alten Gilde der Kordofaner Kupferarbeiter, die längst im Lande ausgestorben ist und deren letzte



Atlantis Bd_04-008 Flip arpa

Nachkommen in Dar For leben. Diesem Arach-ben-Hassul verdanke ich eine märchenhafte Schilderung der Vergangenheit, der die Kordofaner selbst mit offenen Augen und Ohren und vielen Hamdulahis und Bismallas zuhörten.

Außerordentlich, wie der Mann überhaupt war, war auch die Weise, in welcher er seine Weisheit gab. Sieben Tage lang saß er mit andern Leuten unter den um mich versammelten Märchenerzählern. Sieben Tage lang schlürfte er wie die andern seinen Kaffee. Sieben Tage lang sprach er kein anderes Wort als den Gruß des Kommens und Gehens und gab auf jede Frage nach Alterskunde ein "Ich weiß nicht". Diese sieben Tage lang lauschte er den Erzählungen, die in diesem Bande niedergelegt sind, mit ernster Aufmerksamkeit und ohne mehr als Betätigung des Ohres zu äußern.

Am achten aber richtete er sich aus der kauernden Stellung auf dem Angareb auf und strich mit der Hand von den Augen herab über das Antlitz herab bis zum Kinn und sagte: "Ich spreche."

Danach stieg er von dem Angareb herab, setzte sich auf den Boden und fragte die Kordofaner Erzähler: "Wißt ihr, was ihr dem Taleb erzählt? Ihr wißt es nicht. Es ist schwer zu wissen." Dann machte er im Sande einen Strich und sagte: "Das ist For." Er machte einen zweiten Strich und sagte: "Das ist Napht. For war der Sohn des Napht." Er machte einen dritten Strich und sagte: "Das ist Habesch. Napht war der Sohn des Habesch." Er machte einen vierten Strich und sagte: "Das ist Kasch. Habesch und sein Bruder Masr waren die Söhne des Kasch. Kasch lebte wie der Mahdi in Kordofan. Er war weit über das Meer gekommen. Was ihr erzählt sind Geschichten, die aus der Zeit des Kasch stammen, und dazu gibt es eine eigene Geschichte, die ihr aber nicht begreifen könnt, weil es damals anders gewesen ist als heute. Heute gibt es in Kordofan einzelne Bäume, damals gab es viele, viele Bäume. Heute gibt es in Kordofan magere Felder, damals reiche. Heute gibt es in Kordofan wenig Regen, damals vielen. Heute gibt es in Kordofan wenig und kleine Seriben. Damals gab es große Städte, größere als in Ägypten. Heute gibt es keinen Menschen mehr in Kordofan, der Kupfer und Gold und Eisen und Messing machen kann. Damals kam alles Kupfer, alles Gold, alles Messing der Welt aus Kordofan. In dieser Zeit herrschten über Kordofan große Meleks (Könige), und alle Völker brachten den Meleks Geschenke. Aus dieser Zeit stammen eure Erzählungen, und wie sie erzählt wurden, darüber gibt es eine Geschichte, die ihr aber nicht verstehen könnt."

Soweit zunächst einmal der Alte. Ich legte dieser Voraussetzung damals keinen Wert bei. Stammbäume sind in afrikanischen Erzählungen



Atlantis Bd_04-009 Flip arpa

für die Tatsachenforschung zumeist etwas fragwürdigen Wertes. Erst zehn Jahre später, als ich nämlich in diesem Frühjahr mit Dr. B. Struck verschiedene Kulturprobleme Nordostafrikas besprochen hatte und dabei an das Kasch (oder Kusch) des Alten erinnert wurde, stieg meine Aufmerksamkeit, holte ich meine alten Aufzeichnungen heraus und weiß jetzt erst, daß diesen Angaben ein tief bedeutsamer Wert beizulegen, der auch der nachfolgenden Erzählung eine außerordentlich historische Bedeutung verleiht.

Zunächst galt es natürlich, dem alten Arach-ben-Hassul darüber hinweg zu helfen, daß die Kordofaner und ich seine Erzählung durchaus nicht verstehen könnten, weil Kordofan in jener Zeit so ganz anders gewesen wäre als heute. Dies gelang natürlich auch, und dann erzählte er wenigstens die Geschichte des Unterganges von Kasch. Bemerkenswert ist, daß in dieser Erzählung dann aber eigentlich nicht Kasch, sondern Napht verfiel. Über dies Dilemma kam er nicht hinfort. Er wiederholte immer wieder, daß seine Erzählung den Untergang von Kasch betreffe, wenn auch von Napht die Rede sei.


Copyright: arpa, 2015.

Der Text wurde aus der Märchen-, Geschichten- und Ethnien-Datenback von arpa exportiert. Diese Datenbank wurde dank Sponsoren ermöglicht. Es würde uns freuen, wenn wir mit Ihrer Hilfe weitere Dokumente hinzufügen können.
Auch bitten wir Sie um weitere Anregungen in Bezug auf Erweiterungen und Verbesserungen.
Im voraus Dank für die Mithilfe. Spenden können Sie unter In eigener Sache

Ihr arpa team: www.arpa.ch Kontakt