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Kapitel 

Die Geschichte von dem starken Grettir dem Geächteten


Übertragen von Paul Herrmann


Mit 8 Ansichten und einer Karte

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


53. Grettir bei Thorstein Kuggason

Im Herbste, gegen Winters Anfang, kehrte Grettir um, reiste südwärts und rastete nicht eher, als bis er nach Ljarskogar kam zu seinem Vetter Thorstein Kuggason, dort wurde er feundlich aufgenommen. Thorstein bot ihm an, den Winter über bei ibm zu bleiben, und er nahm es an. Thorstein war ein geschickter Arbeiter und Schmied und hielt auch seine Leute streng zur Arbeit an. Grettirs Sinn war wenig auf Arbeit gerichtet, und darum bestand zwischen ihnen nicht das beste verhältnis. Thorstein hatte auf seinem Hofe eine Kirche gebaut. Zwischen den Gebäuden und der Kirche hatte er eine Brücke bauen lassen; sie war sehr kunstvoll angelegt. Denn an den äußersten Balken, auf denen die Brücke ruhte, waren Ringe angebracht, und daran hingen Schellen, die gaben einen so starken Klang; wenn man über die Brücke ging, daß man es bis Skarfsstadir hören konnte, eine halbe Seemeile weit. Thorstein hatte viel zu tun, solange die Brücke in Arbeit ward denn er war selbst ein tüchtiger Eisenschmied. Grettir hatte



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große Kräfte, um das Eisen zu hämmern, aber hatte nicht immer Lust zur Arbeit, doch verhielt er sich ruhig und friedlich während des Winters, so daß nichts vorkam. das der Rede wert wäre. Als die Leute vom Hrutafjördr erfuhren, daß Grettir bei Thorstein war, sammelten sie Leute zu Frühlings Anfang. Als Thorstein das hörte, sagte er zu Grettir, er sollte sich einen andern versteck suchen."Denn ich sehe, daß du nichts tun willst, und für solche Leute, die nichts arbeiten, habe ich keine verwendung.

"Wohin rätst du mir also zu gehen " fragte Grettir.

Thorstein empfahl ihm, nach dem Süden zu gehen und dort seine Verwandten aufzusuchen. "Aber komm wieder zu mir, wenn sie dir nicht helfen wollen."

Grettir tat so, zog südwärts nach dem Borgarfjördr zu Grim Thordallsson und blieb dort. bis das Thing geschlossen war. Grim wies ibn an den Gesetzessprecher Skapti in Hjalli. Grettir reiste südwärts über das dem Meere zunächst liegende Hochgebirge und rastete nicht eher, als er bis nach dem Hofe Tunga kam zu Thorhall, einem Sohne des Asgrim, eines Sohnes des Ellidagrim. Thorhall nahm Grettir wie einen Bekannten auf, um seiner vorfahren 1 willen. und weil Grettir jetzt im ganzen Lande berühmt war wegen seiner Tapferkeit und Stärke. Thorhall war ein kluger Mann und nahm Grettir freundlich auf, aber wollte ihn doch nicht längere Zeit bei sich behalten.


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