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Kapitel 

Die Geschichte von dem starken Grettir dem Geächteten


Übertragen von Paul Herrmann


Mit 8 Ansichten und einer Karte

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


49. Grettir bei Thorstein und dem Goden Snorri

Thorodd Drapustuf zog rings umher Erkundigungen ein, wer Thorbjörn und seinen Sohn erschlagen haben könnte.



Thule-Bd.05-134 Geschichten v.starken Grettir Flip arpa

Als sie nach dem Hof Reykir kamen, wurde ihnen erzählt, daß Grettir dorthin gekommen wäre und sich offen als der Mörder bekannt hätte. Thorodd glaubte nun zu wissen, wie es zugegangen wäre. Er ritt nach Bjarg, wo viel Leute versammelt waren, und Sagte, ob Grettir au Hause wäre.

Asdis antwortete, er wäre fortgeritten, und sie würde ihn nicht versteckt halten, wenn er da wäre."Ihr könnt es jetzt auch ruhig bei dem bewenden lassen, was geschehen ist. Denn für Atlis Ermordung ist das keineswegs eine zu große Rache. Damals bekümmertet ihr euch nicht um mein Leid; jetzt bin ich zufrieden mit dem Ausfall der Sache."

Sie ritten nun heim, und es dünkte sie nicht leicht, etwas daran zu ändern. Der Speer, den Grettir verloren hatte, wurde erst zu einer Zeit gefunden, deren üch jetzt Lebende noch erinnern; das Speerblatt wurde nämlich gegen Ende der Lebenszeit des Gesetzessprechers Sturla Thordarson 1 gefunden, und zwar in dem Moore, wo Thorbjörn gefallen war; und seitdem heißt dieses Moor"Speermoor", und daraus zieht man den Schluß, daß dort wirklich Thorbjörn erschlagen worden ist, wenn es auch an andern Stellen heißt, daß er in Midfitjar erschlagen wäre. Thorbjörns verwandte erfuhren, daß Grettir sich in Ljarskogar aufhielt. Sie sammelten sogleich Leute und wollten sich dahin begeben. Aber als Gamli auf Melar es erfuhr, benachrichtigte er Thorstein und Grettir von dem, was die Bewohner des Hrutafjördr vorhatten. Und als Thorstein es hörte, schickte er Grettir nach dem Hofe Tunga zu dem Goden Snorri, denn damals war noch Prozeßfriede zwischen ihnen, und er gab Grettir den Rat, daß er Snorri bitten sollte, sich seiner anzunehmen, und wenn dieser ihn abweise, forderte er Grettir auf, sich westwärts nach dem Hofe Reykbolar zu Thorgils Arason zu begeben. "Er wird dir gewiß Aufenthalt bei sich während des Winters gewähren. Auf den Westfjorden sollst du bleiben, bis diese Sache beigelegt ist."

Grettir versprach seinen Kat zu befolgen und ritt nach Tunga, er traf den Goden Snorri und bai ihn um seinen Beistand. 1 Sturla starb 1284; die Grettissaga ist etwa 1250 aufgezeichnet, siehe Sin- leitung.



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Snorri antwortete: "Ich bin nachgerade ein alter Mann und habe keine Lust mehr, Achter zu beherbergen, wo mich keine Pflicht dazu treibt. Aber wie kam es, daß der Häuptling dich von sich fortwies:"

Grettir antwortete, Thorstein hätte ibm viel Gutes getan."Aber jetzt bedarf ich des Beistandes von mehreren Leuten, wenn es etwas nützen soll."

Snorri sprach:"Ich werde deine Sache vertreten, wenn dir das von Nutzen sein kann. Aber deinen Aufenthalt mußt du anderswo suchen als bei mir."

Nach dieser Unterredung schieden sie. Grettir ritt westwärts nach Reykjanes. Die Leute aus dem Hrutafjördr kamen mit ihrem Gefolge bis Samsstadir. Dort erfuhren sie, daß Grettir fort nach Ljarskogar gegangen war und kehrten wieder um.


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