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Kapitel 

Die Geschichte von dem starken Grettir dem Geächteten


Übertragen von Paul Herrmann


Mit 8 Ansichten und einer Karte

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


43. Ätti und Grim töten die Söhne des Thorir von Skard

Thorbjörn Ochsenkraft hatte erfahren, daß Ätti und Grim nach Hause gereist wären. Gunnar und Thorgeir, die Söhne des Thorir von Skard, waren bei ihm. Atlis Beliebtheit erregte Thorbjörns Mißgunst, und darum hetzte er die Brüder, die Söhne des Thorir auf, Atli einen Hinterhalt zu legen, wenn Ätti und seine Begleiter heimritten. Sie ritten nach dem Hofe Skard und warteten dort, bis Ätti mit seinen bepackten Pferden vorbeikam. Als sie an dem Gehöft vorüberritten, sahen die Brüder sie, brachen sogleich mit ihren Knechten auf und setzten ihnen nach. Aber als Ätti sie heranreiten sah, gebot er seinen Knechten die Lasten vom Rücken der Rosse



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herunterzunehmen: "Sie werden mir Buße bieten wollen meinen Knecht, den Gunnar im vorigen Sommer erschlagen hat; wir wollen sie nicht zuerst angreifen, sondern uns nur unserer Haut wehren, wenn sie anfangen."

Die Brüder kamen nun heran und schwangen sich aus dem Sattel. Arti begrüßte sie und Sagte nach Neuigkeiten: "Oder willst du mir Buße geben für meinen Knecht, Gunnar:"

Gunnar antwortete: "Etwas ganz anderes habt ihr Leute von Bjarg verdient als Buße zu empfangen; eher sollte Buße für Thorbjörn gezahlt werden, den Grettir erschlagen hat."

"Dafür bin ich nicht verantwortlich, entgegnete Atli. "Außerdem kommt es dir nicht zu, dein Recht in dieser Angelegenheit geltend zu machen."

Gunnar sagte, er wolle die Sache betreiben: "Wir wollen sie angreifen und uns zu nutze machen, daß Grettir nicht dabei -

Sie stürmten auf Atli los und waren zusammen acht; aber Ätti und seine Mannen waren sechs. Ätti ging seiner Schar voran und schwang das Schwert Jökulsnaut, das Grettir ihm gegeben hatte. Da rief Thorgeir höhnisch:"Tapfere Leute gleichen einander in vielen Dingen; aber höher schwang Grettir das Schwert im vergangenen Sommer auf dem Hrutaffardarbals :"

Ätti antwortete: "Er ist auch mehr geübt in Kriegstaten als ich.

Danach begannen sie den Kampf. Atli drang so heftig vor, daß Gunnars Begleiter zurückwichen. Er tötete zwei von dem Gefolge der Brüder. Da sprach Ätti: "Dabei gewinnen wir keine Ehre, wenn wir uns gegenseitig die Knechte töten, laßt uns jetzt allein kämpfen, obwohl ich noch nie zuvor mit den Waffen in der Hand gekämpft habe" . Gunnar wollte das nicht Atli gebot seinen Knechten auf die bepackten Pferde acht zu geben: "Aber ich will erst sehen, was sie machen." Gunnar griff Ätti mit rasendem Ungestüm an. Und als sie eine Weile gekämpft hatten, wandte sich Ätti plötzlich gegen Gunnar und schlug nach ihm, so daß der Schild unterhalb der Handhabe quer gespalten wurde; dann traf der Hieb das Bein unterhalb



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des Knies, und augenblicklich holte er zu einem neuen

Schlage aus und brachte ihm eine tödliche Wunde bei.

Nun ist von Grim Thorhallsson zu sagen, daß er sich gegen Thorgeir wandte, und sie kämpften lange, denn sie waren beide tapfere Männer. Thorgeir sah seinen Bruder fallen und wollte fliehen. Grim lief ihm nach und verfolgte ihn, bis Thorgeir strauchelte und vornüber stürzte. Da hieb ihm Ätti mit einer lit zwischen die Schultern, so daß sie tief eindrang. Dann schenkten sie den drei Knechten, die übrig geblieben waren, das Leben. Darauf verbanden sie ihre Wunden, packten den Pferden die Lasten wieder auf, ritten dann heim und verkündeten, wen sie erschlagen hatten. Atli blieb den Herbst über daheim und hatte viele Leute auf seinem Hofe. Thorbjörn Ochsenkraft war sehr aufgebracht darüber, konnte aber nichts gegen Ätti ausrichten, denn Atli war sehr vorsichtig. Grim war während des Winters bei ihm, und ebenso Gamli, Atlis Schwager, Ein anderer Schwager von ihm, Glam Öspaksson, war auch da; er wohnte auf dem Hof Eym am Bitrufjördr. viele Leute hatten also auf Bjarg längeren Aufenthalt genommen, und es ging dort den Winter über sehr lustig zu.


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