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Kapitel 

Die Geschichte von dem starken Grettir dem Geächteten


Übertragen von Paul Herrmann


Mit 8 Ansichten und einer Karte

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


23. Grettir tötet Björns Bruder Hjarrandi

Es geschah eines Tages, als Grettir und Arnbjörn durch die Straßen gingen, um sich zu unterhalten, daß sie an einem Torweg vorbeikamen; da sprang ein Mann aus dem Torweg mit erhobener Art vor und schlug mit beiden Händen auf Grettir. Dieser hatte nichts geahnt und schlenderte langsam dahin. Arnbjörn sah den Mann; er gab Grettir einen so starken Stoß, daß dieser in die Knie fiel. Die Ari traf das Schulterblatt und glitt herunter, quer zwischen Oberarm und Seite; das war eine tüchtige Wunde. Grettir richtete sich schnell in die Höhe und zog sein Schwert; er sah nun, daß es Hjarrandi war. Die Art satz fest im Boden, und es dauerte einige Zeit, bis Hjarrandi sie los bekam. In dem Augenblicke schlug Grettir nach Hjarrandi der Hieb traf den Arm oben an der Schulter und trennte ihn vom Körper. Da stürzten Hjarrandis Begleiter fünf an der Zahl, auf Grettir und Arnbjörn los. Zwischen: ihnen entbrannte ein heftiger Kampf. Aber er nahm bald ein Ende. Denn Grettir und Arnbjörn töteten Hjarrandis Begleiter bis auf einen, der entkam, sich sofort zum Jarl begab und das Geschehene meldete. Der Jarl zürnte heftig, als er das hörte und bestimmte ein Thing für den folgenden Tag. Thorsinn und Grettir stellten sich ein auf dem Thing. Der Jarl erhob Klage wider Grettir wegen des Todschlages; Grettir gab ihn auch zu, sagte aber, er hätte in der Notwehr sein Leben zu verteidigen gehabt. "Ich habe auch deutliche Spuren an mur," fügte er hinzu, "und ich hätte den Tod gefunden, wenn nicht Arnbjörn mich gerettet hätte."

Der Jarl sagte, es wäre schade, daß er nicht getötet wäre.



Thule-Bd.05-070 Geschichten v.starken Grettir Flip arpa

"Du wirst vieler Männer Mörder werden, wenn du das Leben behältst."

Damals hielt sich Bessi Skald-Torfuson bei dem Jarl auf, Grettirs Spielgefährte und Freund. Er und Thorfinn traten vor den Jarl, baten um Frieden für Grettir und boten dem Jarl an, allein in dieser Angelegenheit zu richten, unter der einzigen Bedingung, daß Grettir Sicherheit seines Leibes und Erlaubnis erhielte, im Lande zu bleiben. Der Jarl hatte wenig Lust, sich auf einen Vergleich einzulassen, aber schließlich ließ er sich durch ihre Bitten bewegen. Grettir erhielt Frieden und Sicherheit im Lande bis zum nächsten Frühjahre, doch wollte der Jarl keinen vergleich schließen, bis Björns und Hjarrandis Bruder Gunnar zugegen wäre. Gunnar war Besitzer eines Bauernhofes in Tönsberg am Eingang des Kristianiafjords.

Im Frühjahr bestellte der Jarl Grettir und Thorfinn ostwärts nach Tönsberg, denn er wollte sich dort aufhalten, solange die Schiffahrt dort am lebhaftesten war. Grettir und Thorsinn begaben sich dorthin. Der Jarl war schon in der Stadt, als sie kamen. Grettir traf da seinen Bruder Thorstein Dromund. Er nahm ihn freundlich auf und lud ihn sich ein. Thorstein hatte einen Bauernhof in der Stadt. Grettir erzählte ihm seine Sache, Thorstein versprach ihm seinen Beistand, riet ihm aber, vor Gunnar auf der Hut zu sein. So ging es in das Frühjahr hinein.


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