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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


158. Karis letzte Rachetat. Flosis Romfahrt und Rückkehr

Kari Sölmundssohn sagte dem Bauer Skeggi, er wünsche, daß er ihm ein Schiff verschaffe. Der Bauer Skeggi schenkte dem Kari ein vollbemanntes Schiff; Kari und David der Weiße und Kolbein der Schwarze bestiegen es und segelten nun südwärts an den schottischen Föhrden durch. Da trafen sie Leute aus den Hebriden, die erzählten dem Kari die Neuigkeiten aus Irland und auch, daß Flosi nach Wales gefahren sei mit seinen Leuten. Aber als Kari dies erfuhr; sagte er zu seinen Begleitern, er wolle nach Wales steuern, um die Flosileute zu treffen; es möge sich von seiner Gesellschaft lossagen, wer das lieber wolle; er wünsche niemand darüber zu täuschen, daß erfinde, seine Kränkungen seien an ihnen noch ungerochen. Alle wollten ihn begleiten. Da segelte er südwärts nach Wales, und sie legten dort an in einer versteckten Bucht.

Diesen Morgen ging Kol Thorsteinssohn in die Stadt, um Silber einzutauschen. Er führte am meisten Hohnreden über den Mordbrand. Kol hatte sich oft unterhalten mit einer vornehmen Dame, und es war so ziemlich am Klappen, daß er sie zur Frau bekommen und sich dort ansässig machen würde. Diesen selben Morgen ging auch Kari in die Stadt. Er kam zu der Stelle; wo Kol das Silber zählte. Kari erkannte ihn,



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sprang auf ihn los mit gezücktem Schwert und hieb ihn in den Hals. Er aber zählte das Silber, und der Kopf sprach "zehn" aus, während er vom Rumpf flog 1. Kari sagte: "Man melde dem Flosi, daß Kari Sölmundosohn den Kol Thorsteinssohn erschlagen hat. Ich mache diesen Totschlag kund wider mich selbst." Damit ging Kari zu seinem Schiff; er berichtete nun seinen Schiffsgenossen den Totschlag.

Dann segelten sie nordwärts nach Berwick und setzten ihr Schiff ans Land, zogen hinauf nach Whithorn in Schottland und blieben bei Jarl Melkolf dieses Jahr.

Als aber Flosi den Totschlag Kols erfuhr, sorgte er seinen Leichnam und gab viel Geld her für eine Grabstätte. Dem Flosi entfuhren nie bittre Worte über Kari.

Flosi zog von dort südwärts übers Meer und trat seine Pilgerfahrt an, er ging zu Fuß 2 dem Süden zu und machte nicht halt, bis er nach der Stadt Rom kam. Dort wurde ihm die hohe Ehre zuteil, daß er vom Papste selbst den Ablaß empfing, und er erlegte dafür eine hohe Summe.

Dann zog er zurück, auf der östlichen Straße 3, und hielt sich mancherorts in den Städten auf und besuchte große Herren und erfuhr von ihnen hohe Ehren. Er war den Winter darauf in Norwegen und bekam von Jarl Eirik ein Schiff zur Islandfahrt , auch schaffte er ihm große Mehlvorräte, und auch viele andere behandelten ihn ehrenvoll. Er segelte nun nach Island heraus und kam in die Hornföhrde. Dann zog er nach Schweinsberg heim. Er war nun seinem ganzen Vertrag nachgekommen , der Landesräumung wie der Geldzahlung.


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