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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


152. Kari sorgt für Björn

Jetzt ist von Kari zu berichten, daß er nach Sand ritt und seine Pferde unter einen Strandhaferhügel führte, und



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sie schnitten Hafer für sie, damit sie nicht vor Hunger umkämen. Kari schätzte so richtig, daß er grade dann fortritt, als sie mit der Suche aufhörten. Er ritt zur Nachtzeit durch die Landschaft hinauf und danach ins Hochland und weiter ganz denselben Weg, den sie hergeritten waren. Sie machten nicht halt; bis sie nach Wald kamen. Björn sagte nun zu Kari: "Sei du jetzt mein guter Freund vor meiner Frau; denn sie wird kein Wort glauben von dem, was ich sage; aber mir liegt hier nun alles dran. Lohne mir jetzt die gute Gefolgschaft, die ich dir geleistet habe." "Das soll geschehen," sagte Kari.

Darauf ritten sie in den Hof. Die Hausbau fragte sie nach Neuigkeiten und hieß sie schön willkommen. Björn antwortete: "Unsre Lage wird immer ernster, Alte!" Sie antwortete wenig und lächelte; dann sagte sie: "Wie machte sich Björn, Kari?' Kari antwortete: "Am Rücken bloß, wer bruderlos ': Björn machte sich gut, er verletzte drei Mann und ist dazu selbst verwundet; er kam mir aufs beste zustatten, soweit er irgend konnte."

Sie blieben drei Tage dort, darauf ritten sie nach Fels zu Thorgeir und erzählten ihm ganz allein die Neuigkeiten, denn hierher hatten sich die Neuigkeiten noch nicht herumgesprochen. Thorgeir dankte dem Kari, und man merkte, daß er sich drüber freute; doch Sagte er den Kari auch, was noch ungetan sei von dem, was er zu tun gedenke. Kari antwortete: "Zu töten gedenk ich noch den Gunnar Lambissohn und den Kol Thorsteinssohn, wenn es sich so trifft. Dann haben wir fünfzehn Mann getötet mit den fünfen, die wir beide zusammen töteten. Ich hab auch eine Bitte an dich." Thorgeir sagte, er werde alles tun, worum er ihn bitte. "Ich möchte, den Mann da, er heißt Björn, nähmest du zu dir, —der mit mir in den Kämpfen gewesen ist; und du tauschtest ihm einen Wohnsitz ein und schafftest ihm eine vollständige Wirtschaft hier bei dir; und halt deine Hand über ihn, so daß ihn keine Rache trifft. Das versteht sich fur dich von selbst wegen deiner herrenhaften Gesinnung." "Das soll geschehen," sagte Thorgeir. Er verschaffte dann dem Björn ein vollständige Wirtschaft in Asolfshall 2



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und übernahm die Wirtschaft in Wald. Thorgeir brachte selber Björns Hausvolk nach Asolfshall und seine ganze Einrichtung . Thorgeir legte für Björn alle Händel bei und brachte ihn in vollen Vergleich und Vertrag mit den andern. Björn stand nun viel bedeutsamer da als früher.

Kari ritt davon und machte nicht eher halt, als bis er nach Zunge hinüberkam zu Asgrim Ellidi-Grimssohn. Er nahm Kari mit Auszeichnung auf. Kari erzählte ihm von all den vorfällen, die sich in den Kämpfen abgespielt hatten. Asgrim äußerte seine Freude und Sagte, was Kari sich nun vornehme. Kari antwortete: "Ich habe vor, ins Ausland zu reisen hinter ihnen her und ihnen dann aufzulauern und sie zu erschlagen, wenn ich sie erwische." Asgrim sagte, ihm komme niemand gleich an Heldensinn.

Er blieb dort ein paar Tage, darauf ritt er zu Gizur dem Weißen, und der nahm ihn mit offenen Armen auf. Kari verweilte dort einige Zeit. Er sagte dem Gizur, er wolle nach Sanden hinunterreiten. Gizur schenkte dem Kari zum Abschied ein gutes Schwert. Darauf ritt er nach Sanden hinunter und dingte sich die Fahrt bei Kolbein dem Schwarzen; das war ein Mann aus den Orkaden, ein alter Freund von Saari, ein sehr tapfrer Mann. Er nahm Kart mit offenen Armen auf und sagte, ein Schicksal solle sie beide treffen.


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