Die Geschichte vom weifen Njal
Mit einer Karte
Übertragen von Andreas Heusler
Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914
125. Der Geisterritt
Im Hofe Rauchquellen, in der Landschaft Rennfeld, wirtschaftete Runolf Thorsteinssohn; ein Sohn von ihm hieß Hildiglum. Der ging vors Haus in der Nacht auf Sonntag, als zwölf Wochen waren bis Winteranfang. Er hörte ein lautes Krachen, so daß ihm war, als bebe Erde und Himmel. Darauf schaute er gegen Westen: ibm war, als sehe er dort einen Kreis, feuerfarbig, und in dem Kreise einen Mann auf
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grauem Pferde: der kam schnell näher, er ritt scharf; er trug einen Feuerbrand in der Hand. Er ritt so nah an ihm durch, daß er ihn genau sehen konnte; er war schwarz wie Pech. Er sprach mit lauter Stimme dieses Gesätze:
Reite ein Roß — Reif deckt sein Haupt, Stirnhaar ist naß —: Ich Unheilstifter. Glut an den Enden, Gift in der Mitte: Wie der fliegende Stab Sind Flosis Pläne! Wie der fliegende Stab Sind Flosis Pläne! |
Da war ihm, als schieße der Mann den Brand nach den Bergen im Osten und als breche ein mächtiges Feuer aus ihnen empor, so daß ihm war, er sehe davor nichts mehr von den Bergen. Der Mann schien ihm ostwärts in das Feuer hinein zu reiten, und dort verschwand er. Darauf ging erins Haus und zu seinem Bett und war lange bewußtlos und kam wieder zu sich: er erinnerte sich alles, was ihm erschienen war, und erzähltes seinem Vater; aber der sagte, er möges dem Hjalti Skeggissohn erzählen. Er ging hin und erzähltes ihm-Du bast den Geisterrit gesehen," sagte Hjalti",und das deutet immer auf große Ereignisse."
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