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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


100. Thangbrand bei Hall 1

In Norwegen gabs Thronwechsel: mit Jarl Hakon wars zu Ende, und an seine Stelle kam Olaf Tryggwissohn. Dies war das Ende Jarl Hakons, daß der Sklave Kark ihm den Hals abschnitt in Römöl in Guldalen.

Zugleich erfuhr man, daß es einen Glaubenswechsel in Norwegen gegeben hatte: sie hatten die alte Lehre verworfen, und der König hatte auch die Westlande bekehrt: Shetland und die Orkaden und die Färöer.

Da äußerten sich manche, so daß Njal es hörte: das sei ein großer Frevel, den alten Glauben aufzugeben. Njal sagte da. "Mir will scheinen, als ob der neue Glaube viel besser sei, und der hats gut, der sich ihm zukehrt. Und wenn die Männer bier heraus kommen, die diese Lehre verkünden, da will ich sehr dafür eintreten." Er ging oft allein abseits und sprach vor sich

Diesen selben Herbst landete ein Schiff im Ostland, in der Bärinnenföhrde, da wo es Gautenbucht heißt. Der Schiffsherr hieß Thangbrand; er war ein Sohn des Grafen Wilbalder 2 aus Sachsenland. Thangbrand war hier herausgeschickt von König Olaf Tryggwissohn, den Glauben zu verkünden. Ihn begleitete ein Isländer namens Gudleif; der war ein Sohn von Ari, dem Sohn von War, dem Sohn von Ätti, dem Sohn von Ulf dem Schieler, dem Sohn von Högni dem Weißen, dem Sohn von Otrygg, dem Sohn von Oblaud, dem Sohn Hjörleifs des Weibersüchtigen, des Hardangerkönigs. Gudleif war berühmt für seine Totschläge, handfest wie wenige und tatkräftig in allem.

In Bärinnenkap wirtschafteten zwei Brüder, der eine hieß Thorleif der andere Ketil. Sie waren Söhne Holmsteins, des Sohnes von Özur aus dem Breittal. Sie beriefen eine Versammlung ein und verboten den Leuten, mit jenen Geschäfte zu machen. Das erfuhr Hall von der Seite; er hatte seine Wirtschaft in Waschach in der Schwanenföhrde. Er ritt mit dreißig



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Mann zum Schiff, suchte sogleich den Thangbrand auf und sagte zu ihm: ",Gehn die Geschäfte flau:" Er sagte, so sei es, "Nun möcht ich dir mein Anliegen sagen," sprach Hall: "daß ich euch alle zu mir nach Haus laden will und es drauf ankommen lassen, ob ich einen Markt für euch kriege." Thangbrand dankte ihm und sog hin.

Eines Morgens im Herbst war es, daß Thangbrand in der Frühe draußen war, ein Zelt aufspannen ließ und im Zelte die Messe sang und eifrig dabei war, denn es war ein hoher Festtag. Hall sagte zu Thangbrand: "Wem zu Ehren feierst du diesen Tag:" " Dem Engel Michael," sagte er. "Was hat dieser Engel für Eigenschaften " fragte Hall. "viele gute," sagte Thangbrand: " er wird alles abwägen, was du Gutes tust, und er ist so barmherzig, daß er all das schwerer wägen läßt, was ihm wohl gefällt." Hall sagte: "Ihn möcht zum Freunde haben" "Das wird dir freistehn," sagte Thangbrand: "so weihe dich heute ihm und Gott." "Da möcht ich das ausbedingen," sagte Hall, "daß du in seinem Namen versprichst, daß er dann mein Schutzengel sei." "Das will ich versprechen ," sagte Thangbrand. Da nahm Hall die Taufe und mit ihm sein ganzes Hausvolk.


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