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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


93. Thraïn wird gebüßt

Ketil aus Wald hatte Njals Tochter Thorgerd zur Frau, aber Thraïn war sein Bruder, und er fand sich in schwieriger Lage. Er ritt zu Njal und fragte ihn, ob er vielleicht den Totschlag Thraïns büßen wolle. Njal antwortete: "Ich will ihn so büßen, daß man zufrieden sein kann; und ich möchte, daß du dich verwendest bei deinen Brüdern, denen die Ringe zustehn 1, daß sie Vergleich annehmen." Ketil sagte, das wolle er gerne tun.



Thule-Bd.04-206 Geschichten v.weisen Njal Flip arpa

Keul ritt vorerst nach Hause. Bald darauf entbot er alle seine Brüder nach Haldenende. Dort trat er in Verhandlung mit ihnen, und Högni hielts mit ihm in der ganzen Verhandlung, Und es kam dahin, daß man Männer für den Schiedsspruch wählte und eine Zusammenkunft ansetzte; und es wurde eine Mannesbuße verhängt fur den Totschlag Thraïns, und sie alle nahmen die Buße entgegen, wies dem Gesetz entsprach 1. Darauf wurden die Treuschwüre abgenommen und der Friede möglichst gesichert. Njal entrichtete die ganze Summe gut und großartig. Es geschah nun nichts weiter eine Zeitlang.

Eines Tages ritt Njal nach Wald hinauf und besprach sich mit Keul den ganzen Tag. Am Abend ritt Njal nach Hause, und niemand wußte, worüber sie beraten hatten. Keul zog nach Grießach; er sagte zu Thorgerd: "von jeher hab ich meinen Bruder Thraïn sehr gern gehabt: das will ich jetzt beweisen, denn ich erbiete mich, Höskuld, Thrains Sohn, als Ziehsohn anzunehmen." " Das nehm ich auf die Bedingung an," sagte sie: " du sollst für diesen Knaben alles tun, was du kannst, wenn er erwachsen ist, und ihn rächen, wenn er durch die Waffe fällt, und ihm das Geld zum Brautschatz beisteuern; und zwar mußt du das beschwören." Er willigte in all das ein. Nun sog Höskuld mit Ketil nach Hause und wohnte eine Zeitlang bei ihm.


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