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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


86. Die Njalssöhne auf Kriegszügen

Sobald der Jarl dies erfuhr, zog er ein großes Heer zusammen . Darauf fuhr er mit dem Heere südwärts, und mit ihm zogen Kari und die Njalssöhne. Sie kamen nach Caithneß 2. Dem Jarl gehörten diese Herrschaften in Schottland: Roß und Moray, Sutherland und die Täler. Es stießen da Leute zu ihnen aus diesen Herrschaften und berichteten, die Jarle seien nicht weit weg mit einem großen Heer. Da führte Jarl Sigurd sein Heer hin, und es heißt dort Duncansspitze, oberhalb deren sie zusammenstießen, und der Kampf zwischen ihnen ging los. Die Schotten hatten einen Teil ihrer Schar frei streifen lassen, der fiel nun den Jarlsmannen in den Rücken, und es gab da viele Tote, bis die Njalssöhne ihnen entgegentraten und mit ihnen kämpften und sie in die Flucht schlugen. Der Kampf wurde dann scharf. Helgi und sein Bruder rückten nun vor an dem Banner des Jarls vorbei und schlugen sich wacker. Jetzt wandte sich Kari gegen Jarl Melsnati. Melsnati schoß einen Speer auf Kari; Kari schoß den Speer zurück und durch den Jarl hindurch. Da floh Jarl Hundi; sie aber verfolgten die Fliehenden, bis ihnen zu Ohren kam, Melkolf ziehe



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ein großes Heer zusammen in Duncansby. Da beriet sich der Jarl mit seinen Mannen, und alle fanden es geraten, umzukehren und sich nicht mit einem so großen Landheere zu schlagen. Sie kehrten also um. Aber als der Jarl nach der Strominsel kam, teilten sie dort die Beute. Dann fuhr er hinüber nach der Roßinsel. Die Njalssöhne und Kari begleiteten ihn, Da richtete der Jarl ein großes Gelage aus, und an diesem Gelage schenkte der Jarl dem Kari ein gutes Schwert und einen goldverzierten Speer, dem Helgi einen goldenen Ring und einen Mantel und dem Grim einen Schild und ein Schwert. Hierauf ernannte er Grim und Helgi zu Gefolgsleuten und dankte ihnen für ihr Vorgehn.

Sie blieben diesen Winter bei dem Jarl und auch im Sommer, bis Kari auf Heerfahrt zog; da zogen sie mit ihm. Sie heerten weit und breit den Sommer über und blieben überall Sieger. Sie kämpften mit König Gudröd von der Insel Man und besiegten ihn, zogen danach zurück und hatten reiche Beute gemacht. Sie waren wieder bei dem Jarl den Winter über.

Im Frühjahr baien die Njalssöhne, nach Norwegen fahren zu dürfen. Der Jarl sagte, sie sollten fahren nach Belieben, und schaffte ihnen ein gutes Schiff und rüstige Mannschaft. Kari sagte, auch er wolle diesen Sommer nach Norwegen kommen mit der Steuer für Jarl Hakon, dort könnten sie sich treffen; und zum Schluß verabredeten sie dies. Darauf schifften die Njalssöhne hinaus und segelten Norwegen zu und erreichten die Landschaft Drontheim.


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