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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


68. Hie beiden Thorgeire verschwören sich gegen Gunnar

Wenig später zog Thorgeir nach Hofkirchen zu seinem Namensvetter. Sie traten zum Gespräch beiseite und redeten leise zusammen den ganzen Tag. Zum Schluß aber schenkte Thorgeir Starkadssohn seinem Namensvetter einen goldverzierten Speer und ritt darauf nach Hause. Sie schlossen wärmste Freundschaft untereinander. Auf dem Dinghallending im Herbst klagte Kolskegg um das Land in Lehmengenbühl, und Gunnar ernannte Zeugen und bot denen vom Hofe Dreihorn Fahrhabe oder anderes Land nach gesetzlicher Schätzung ung, Thorgeir ernannte sich Zeugen, daß Gunnar den vertrag an ihnen gebrochen habe Danach wurde das Ding geschlossen. Es verstrich ein Jahr. Die beiden Namensvettern trafen sich immerzu, und es stand sehr zärtlich zwischen ihnen. Kolskegg sagte zu Gunnar: "Ich höre, daß zwischen den zwei Namensvettern dicke Freundschaft besteht, und viele reden davon, es sei ihnen nicht recht zu trauen. Ich möchte, du wärest auf deiner Hut." "Mich wird das Todes los treffen," sagte Gunnar; " wo ich auch weile; wenn mir dies verhängt ist." Damit brachen sie das Gespräch ab.

Im Herbst ordnete Gunnar an, man solle eine Woche da beim Hofe arbeiten und die nächste drunten auf den Inseln 1 und



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dann die Heuernte beenden; er ordnete an, es solle alles vom Hofe aufbrechen außer ihm und den Weibern. Thorgeir vom Hofe Dreihorn suchte seinen Namensvetter auf. und sobald er bei ihm war, unterhielten sie sich nach ihrer Gewohnheit. Thorgeir Starkadssohn sagte:"Ich möchte, wir faßten uns ein Her; und gingen gegen Gunnar los." "Die Begegnungen mit Gunnar sind immer nur so ausgefallen," sagte Thorgeir Otkelssohn, "daß man sich selten des Sieges freute! Auch finde ichs schlimm, ein Vertragsbrecher zu heißen." "Sie haben den vertrag gebrochen, nicht wir," sagte Thorgeir Starkadssohn "Gunnar nahm dir das Saatfeld ab, aber meinem Vater und mir Lehmengenbühl." Und sie einigten sich darauf, gegen Gunnar loszugehn. Thorgeir berichtete nun, Gunnar würde binnen weniger Tage allein zu Hause sein: "triff du selbzwölft mit mir zusammen, und ich werde ebensoviele mithaben." Darauf ritt Thorgeir nach Hause.


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