Projektseite Volksmärchen Sagen Geschichten Etnologie Beriche © Arpa data
Textbreite
Schriftgröße
Kapitel 

Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


67. Mörds Ratschlag gegen Gunnar

Jetzt ist zu erzählen von Thorgeir, dem Sohne Ötkels 1. Er wurde ein großer und starker Mann, ehrlich und ohne Falsch, etwas leicht bestimmbar. Er war gern gesehen bei den vornehmen und geliebt bei seinen verwandten.

Eines Tages hatte Thorgeir Starkadssohn den mord, seinen verwandten, aufgesucht. "Mich verdrießt es," sagte er; wie mein Handel mit Gunnar ausgelaufen ist. Aber von dir habe ich Beistand erkauft, solange wir beide überm Boden seien. Ich möchte, du dächtest irgend einen Anschlag aus; aber geh an den Grunds Ich rede deshalb so offen, weil ich weiß, daß du Gunnars größter Feind bist und er auch deiner. Ich will noch viel zu deiner Ehre drauflegen, wenn dus gut besorgst." "Es zeigt sich immer," sagte Mord, "daß ich aufs Geld aus bin, und so wirds auch hier sein! Es ist schwer, dafür zu sorgen, daß du kein Vertragsbrecher wirst und doch deine Sache durchsetzt . Aber ich höre, Kolskegg gedenke eine Klage vorzubringen und das gezahlte Viertel vom Gute Lehmengenbühl zu widerrufen, das deinem Vater als Sohnesbuße gezahlt war. Er hat diese Klage von seiner Mutter übernommen, und Gunnar steht dahinter, Fahrhabe zu zahlen, aber das Land nicht loszulassen. Warten wir ab, bis dies vonstatten geht, und erklären wir ihn dann vertragsbrüchig an euch. Er hat auch dem Thorgeir Otkelssohn ein Saatfeld abgenommen und so den vertrag an ihm gebrochen. Such du den Thorgeir Otkelssohn auf und zieh ihn in deinen Handel herein und geht gegen Gunnar los. Aber wenn es auch damit hapert und ihr ihn nicht ins Netz kriegt, dann müßt ihr eben öfter gegen ihn losgehn. Ich will dir sagen, daß Njal ihm prophezeit hat und ibm die Lebensdauer vorausgesagt: wenn er einen zweiten Totschlag begehe in derselben Geschlechtslinie, das werde sein baldiger Tod sein, käme dies dazu, daß er den Vertrag breche, der dann geschlossen würde. Deshalb mußt du den Thorgeir in den Handel hereinziehn,



Thule-Bd.04-153 Geschichten v.weisen Njal Flip arpa

weil Gunnar schon seinen Vater erschlagen hat; und wenn ihr beide mit ihm zusammenstößt, dann schirme du dich, er aber wird wacker vorgehn, und Gunnar wird ihn erschlagen. Dann hat erden zweiten Totschlag begangen in derselben Geschlechtslinie ; du aber fliehst aus dem Treffen. Ist es aber so, daß dies ihm den Tod bringen soll, dann wird erden vertrag brechen. Das muß man abwarten."

Hierauf zog Thorgeir nach Haufe und berichtete seinem Vater insgeheim. Sie machten unter sich ab, diesen Anschlag wollten sie insgeheim verfolgen.


Copyright: arpa, 2015.

Der Text wurde aus der Märchen-, Geschichten- und Ethnien-Datenback von arpa exportiert. Diese Datenbank wurde dank Sponsoren ermöglicht. Es würde uns freuen, wenn wir mit Ihrer Hilfe weitere Dokumente hinzufügen können.
Auch bitten wir Sie um weitere Anregungen in Bezug auf Erweiterungen und Verbesserungen.
Im voraus Dank für die Mithilfe. Spenden können Sie unter In eigener Sache

Ihr arpa team: www.arpa.ch Kontakt