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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


62. Gunnars Traum

Jetzt ist da fortzufahren, daß Gunnar von Norden her über die Stierach ritt, aber als er wenig über den Fluß hinaus war, wurde er sehr schläfrig und sagte, sie wollten hier rasten. So taten sie. Er schlief fest ein und stöhnte im Schlaf Kolskegg sagte: "Jetzt träumt Gunnar." Hjört sagte: "Ich möcht ihn aufwecken." "Das tun wir nicht," sagte Kolskegg, "er soll seinen Traum in Frieden haben."

Gunnar lag sehr lange und warf den Schild von sich, und es war ihm sehr warm geworden. Kolskegg sagte:"Was hat dir geträumt, Bruder: "So etwas hat mir geträumt, das ich nicht mit so wenigen von Zunge fortgeritten wäre, wenn mir



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damals dies geträumt hätte!" "Erzähl uns deinen Traum," sagte Kolskegg.

Mir war im Traum, als ritte ich an den Knabenhügeln vorbei . Da war mir, als sähe ich viele Wölfe, die drangen alle auf mich ein, aber ich wich aus nach der Krummach hin, Da war mir, sie drängen von allen Seiten ein aber ich wehrte mich: ich schoß alle, die zuvorderst waren, bis sie so auf mich einrückten, daß ich nicht mehr den Bogen brauchen konnte. Da nahm ich das Schwert und schwang es mit der einen Hand und stach mit der Hellebarde in der andern Hand schirmen tat ich mich nicht mehr, und ich wußte nicht mehr recht, was mich schirmte! So erschlug ich viele von den Wölfen und du mit mir, Kolskegg; aber Hjört, war mir, den hatten sie unter sich und rissen ihm die Brust auf, und einer hatte sein Herz im Maule. Aber ich, war mir, wurde so zornig, daß ich diesen Wolf entzwei hieb hinterm Bug, und danach, war mir, stoben die Wölfe davon. Nun geb ich den Rat, daß du, Bruder Hjört, nach Zunge zurück reitest." "Das will ich nicht" sagte Hjört: "und säh ich den sichern Tod vor mir; so will ich dir folgen."

Darauf ritten sie weiter und kamen an den Knabenhügeln vorbei. Kolskegg sagte: "Siehst du die vielen Speere, Bruder, hinter den Hügeln hervorkommen und Männer in Waffen:" "Unerwartet kommt es mir nicht," sagte Gunnar;"daß mein Traum wahr wird." "Was ist jetzt zu tun:" sagte Kolflegg; "ich glaube kaum, daß du Luft hast, davonzulaufen." "Darüber sollen sie nicht zu spotten haben," sagte Gunnar;"aber laß uns zur Krummach reiten auf die Landzunge: dort ists halbwegs zum Wehren." Sie ritten nun vor auf die Landzunge und rüsteten sich dort zur Wehr. Kol sagte, als sie vorbei ritten: "Heißts heute laufen, Gunnar:" Rolskegg sagte: "Erzähl erst dann davon, wenn dieser Tag um ist!'


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