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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


61. Der Hinterhalt bei den Knabenhügeln

Sie ritten ihrer dreie, Gunnar und seine Brüder. Gunnar hatte die Hellebarde und das Schwert Ölwirsgabe 1, und Kolskegg hatte sein Kurzschwert, Hjört hatte auch seine volle Bewaffnung. Sie ritten nun nach Zunge. Asgrim nahm sie freundlich auf, und sie blieben dort eine Zeitlang. Dann äußerten sie die Absicht, sie wollten nun nach Hause ziehen. Asgrim machte ihnen schöne Geschenke und bot ihnen an, mitzureiten. Gunnar sagte, das werde nicht nötig sein, und so ging er nicht mit.

Es war ein Mann namens Sigurd Schweinshaupt; der kam nach dem Hofe Dreihorn: er hatte versprochen, Gunnars Ritte auszukundschaften. Er berichtete ihnen nun von seinen Ritten und sagte, günstiger könnes nicht kommen als jetzt, " wo er selbdritt ist." "Wieviel Mann werden wir nötig haben," fragte Starkad, "für den Hinterhalt "Ihm hält ein kleiner Haufe nicht stand," sagte er: " nicht weniger als dreißig Mann." "Wo sollen wir auflauern:" " Bei den Knabenhügeln ," sagte Sigurd; " dort siebt man einen nicht, bis man herangekommen ist." "Geh du nach Sandkluft," sagte Starkad, "und sag dem Egil, sie sollen ihrer fünfzehn aufbrechen aber wir wollen von hier, auch unser fünfzehn, zu den Knabenhügeln kommen." Thorgeir sagte zu Hildigunn: "Diese Hand soll dir heut abend den Gunnar tot vorweisen." "Und ich glaube," sagte sie, " du kehrst geduckt und klein von der Begegnung mit ihm zurück"

Starkad und seine Söhne machten sich auf den Weg mit elf



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andern. Sie zogen nach den Knabenhügeln und warteten dort. Sigurd kam nach Sandkluff und sagte: "Ich bin hergeschickt worden von Starkad und seinen Söhnen, dir zu sagen, Egil, du mögest mit deinen Söhnen zu den Knabenhügeln ziehn, um dem Gunnar aufzulauern." "Wieviele sollten wir sein fragte Egil. "Fünfzehn mit mir," sagte er. Kol sagte: "Jetzt denke ich mir zu, mich mit Kolskegg zu messen." "Da, sind ich, denkst du dir viel zu," sagte Sigurd.

Egil hieß seine Norweger mitziehn. Sie sagten, sie hätten keine Fehde mit Gunnar: "übrigens muß die Sache ernsthaft sein," sagte Thorir, " wenn ein ganzer Trupp losziehn soll gegen die drei Männer." Da ging Egil davon und war zornig. Die Hausfrau sagte da zu dem Norweger: "Schade, daß meine Tochter Gudrun ihrem Stolz die Spitze abgebrochen und bei dir gelegen hat, wenn dus nicht wagen sollst, deinen Wirt und Schwiegervater zu begleiten; du bist wohl ein Feigling,"sagte sie."So geh ich denn mit deinem Manne, und weder ich noch er wird zurückkehren!" Damit ging er zu seinem Genossen Thorgrim und sagte: "Nimm meine Truhenschlüssel an dich; denn ich werde nie mehr mit ihnen aufschließen. Ich bitte dich, eigne dir von unsrer Habe an, so viel du willst; aber sieh außer Landes und denke nicht an Rache für mich! siehst du aber nicht außer Landes, dann wird das dein Tod." Der Norweger schloß sich ihrem Zuge an.


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