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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


42. Sigmund tötet Thord

Sigmund kehrte zurück mit seinen Genossen. Hallgerd sagte ihnen, Thord sei noch in der Gegend, aber er müsse nächstens aufs Ding reiten, binnen weniger Tage; "jetzt habt ihr die Gelegenheit," sagte sie, " aber entschlüpft sie diesmal, bekommt ihr ihn nie."

Nach Haldenende kamen Leute von Thorotfsberg und erzählten der Hallgerd, Thord sei dort. Hallgerd ging zu Thraïn Sigfussohn und den anderen und sagte zu ihm: "Jetzt ist Thord in Thorotfsberg, und ihr habts jetzt in der Hand, den Schlag gegen ihn zu führen, wenn er zurückkehre." "Das wollen wir denn tun," sagte Sigmund. Sie gingen nun hinaus und nahmen ihre Waffen und Pferde und ritten auf den Weg, den er kommen musste. Sigmund sagte zu Thraïn: "Mach du jetzt nicht mit; denn wir werden nicht alle nötig sein." "Gut denn," sagte er.

Wenig später ritt Thord auf sie zu. Sigmund sprach zu ibm: "Ergib dich! sagte er; " denn jetzt mußt du sterben. "Das in ich nicht, sagte Thord;"stell dich mir zum Zweikampf: "Das tu ich nicht," sagte Sigmund;" wir wollens nützen, daß wir die Mehrheit haben. Zu verwundern ists aber nicht, daß Skarphedin forsch ist, denn es heißt, zu einem Viertel arte man nach dem Ziehvater." "Das wird sich dir bewähren, sagte



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Thord, " denn Skarphedin wird mich rächen 1 ."Darauf griffen sie ihn an, und er brach allen beiden die Speerschäfte, so brav wehrte er äch. Da hieb ihm Skjöld die Hand ab, und erwehrte äch nun mit der andern eine Zeitlang, bis Sigmund ihn durchbohrte . Da fiel er tot zu Boden. Sie legten Erde und Steine auf ihn .

Thraïn sagte: "Wir haben eine üble Tat vollbracht, und die Söhne Njals werden den Totschlag übel aufnehmen, wenn sies erfahren." Sie ritten nach Hause und berichteten der Hallgerd. Sie äußerte ihre Freude. Rannweig sagte, Gunnars Mutter: "So heißt es, Sigmund: Kurze Stunde wird die Hand des Hiebes froh '; so wirds auch hier sein. Zwar wird Gunnar dich frei bringen in dieser Sache; aber wenn Hallgerd dich zum zweitenmal ködert, dann wird es dein Tod."

Hallgerd schickte einen Mann nach Bergthorsbühl, den Totschlag zu melden; einen andern schickte sie aufs Ding, dem Gunnar den Totschlag zu melden. Bergthora sagte, sie wolle Hallgerd darob nicht mit Schimpfworten züchtigen: das sei keine Rache in einem so schweren Fall.


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