Die Geschichte vom weifen Njal
Mit einer Karte
Übertragen von Andreas Heusler
Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914
20. Njal und sein Geschlecht
Es war ein Mann namens Njal. Er war ein Sohn von Thorgeir Gollnir, dem Sohn von Thorolf. Njals Mutter dieß Asgerd und war die Tochter des Gauhäuptlings Asket des Stummen. Sie war nach Island herausgekommen und hatte Land besiedelt östlich vom Waldstrom zwischen dem Wogenstein und der Almlandstirn. Ein Sohn von ihr war auch der Felsen-Thorir, der Vater von Thorleif Rabe, von dem die Wälderleuze stammen, und von Thorgrim dem Großen und Klamm-Geir. Njal hatte seine Wirtschaft auf Bergthorsbühl in den Landinseln. Ein zweites Gut besaß er in Thorolfsberg 1. Njal war sehr begütert und von schönem Äußern, nur wuchs ihm kein Bart. Er war ein so großer Rechtskundiger, daß es seinesgleichen nicht gab; gescheit war er und schaute in die Zukunft, war friedliebend und gab guten Rat, und alles, was er den Leuten riet, bewährte sich. Er war ruhig in seinem Wesen und hochherzig, jedem half er aus der verlegenheit, der ihn aufsuchte. Seine Frau hieß Bergthora; sie war die Tochter des Skarphedin, ein rechtes Kernweib und ein guter Kerl, etwas schroff in ihrem Wesen. Sie und Njal hatten sechs Kinder, drei Töchter und drei Söhne; die kommen alle später in dieser Geschichte vor.
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