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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


14. Hallgerds zweite Ehe

Klum und sein Bruder boten großes Gefolge auf und hatten auserlesene Mannschaft. Sie ritten nach den Tälern hinüber und kamen nach Höskuldstätten, dort war schon eine Menge versammelt. Höskuld und Hrut verteilten die eine



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Bankreihe, der Bräutigam die andre. Hallgerd saß auf der Querbühne und nahm sich gut aus. Thjostolf ging herum mit geschulterter Art und tat sehr gefährlich; aber keiner tat, alg bemerke ers.

Als das Fest aus war, zog Hallgerd mit ihnen ins Südland. Aber als sie in Warmenbach angelangt waren, Sagte Thorarin die Hallgerd, ob sie den Haushalt zu übernehmen wünsche, "Nein, das wünsche ich nicht," sagte sie 1. Den Winter über nahm sie sich sehr zusammen, und man war nicht übel mit ihr zufrieden.

Im Frühjahr sprachen die Brüder über ihren Vermögensstand, und Thorarin sagte: "Ich will euch beiden die Wirtschaft in Warmenbach abtreten, denn euch ist sie am bequemsten; aber ich will nach Quellen spitze hinüberziehn und dort wirtschaften; die Wieseninsel aber wollen wir beide zusammen behalten." Glum war einverstanden. Da siedelte Thorarin über, aber die beiden blieben wohnen. Hallgerd stellte Gesinde an; sie hielt auf freigebige und reichliche Wirtschaft. Im Sommer brachte sie ein Mädchen zur Welt. Glum fragte, wie es heißen solle. "Man soll es nach meines vaters Mutter nennen: Thorgerd soll es heißen; denn die stammte väterlicherseits von Sigurd dem Drachentöter nach den Stammbäumen 2." Das Mädchen wurde mit Wasser begossen 3 und ihm dieser Name gegeben. Sie wuchs dort im Hause auf und wurde ihrer Mutter ähnlich im Äußern. Glum und Hallgerd kamen gut miteinander aus. So ging es eine Zeitlang.

Aus der Björnsföhrde erfuhr man die Neuigkeit, daß Swan im Frühjahr auf den Fischfang gerudert war, da überfiel sie ein starker Oststurm und trieb sie an in der Weidelosföhrde, und dort kamen sie um. Aber Fischer vor dem Hofe Kaltrücken glaubten den Swan zu sehen, wie er in den Berg Kaltrückenhorn einging, und dort wurde er gut bewillkommt 4. Aber



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einige widersprachen und sagten, daran sei nichts. Das abe- wußten alle, daß man ihn nicht mehr fand, weder lebend noch tot. Als aber Hallgerd den Tod ihres Mutterbruders erfuhr fand sie es einen schweren verlust.

Glum schlug dem Thorarin vor, ihre Landgüter zu tauschen; er sagte, das wolle er nicht, "aber wenn ich dich überlebe, denke ich mir Warmenbach zu." Glum sagte das der Hallgerd; sie antwortete: "Das hat Thorarin an uns verdient 1.


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