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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


5. Hruts Seesieg

Es war ein Mann namens Atli; er war der Sohn des Jarls Arnwid aus dem östlichen Gautland. Er war ein großer Kriegsmann und lag mit seiner Flotte auf Anstand 2 im Mälarsee; er hatte sechs Schiffe. Sein Vater hatte dem Hakon 3, dem Ziehsohn Adalsteins, die Steuer vorenthalten und war dann mit seinem Sohne aus Jämtland nach Gautland entwichen. Später steuerte Ätti mit seiner Flotte zum Mälarsee hinaus durch den Stocksund und weiter nach Dänemark und lag nun auf Anstand im Öresund. Er war geächtet vom Dänen- wie vom Schwedenkönig.

Hrut segelte nach dem Öresund, und als er in den Sund kam, sah ereine Menge Schiffe in dem, Sunde. Da sagte Ulf: "Was ist jetzt zu tun, Isländer:" "Weiterfahren, sagte Hrut" ,denn:



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Erst erproben, dann loben 1. Das Schiff von mir und Özur soll voraus fahren, aber du steure vorwärts, wie dir beliebt." "Noch nie hab ich mir andere als Schild vorgehalten," sagte Uls, legte sein Langschiff in die Frontlinie von Hruts Schiff, und so steuerten sie vorwärts in den Sund.

Jetzt sahen die im Sunde Liegenden, daß Schiffe auf sie zufuhren; sie sagtens dem Atli. Er erwiderte: "Da gibts gute Gelegenheit zur Heute!" Dann verteilten sie die Mannschaft auf die Schiffe; "aber mein Schiff soll in der Mitte der Flotte sein," sagte Atli.

Darauf liefen die Schiffe vorwärts, und sobald sie in Hörweite waren, stand Ätti auf und sagte: "Ihr segelt unbedacht: Saht ihr nicht, daß Kriegsschiffe im Sunde waren: Wie ist der Name eures Anführers:" Hint nannte sich. "Wessen Mann bist du:" sagte Atli."Gefolgsmann von König Harald Graumantel ." Atli sagte: "Den Norwegerkönigen sind mein Vater und ich schon lange verhaßt" " Das ist dein Unstern," sagte Hrut. "Uns bat es heut so zusammengeführt," sagte Ätti, "daß dir das Weitererzählen vergehen soll!" , er griff einen Speer auf und schoß ihn auf Hruts Schiff, und der war des Todes, den er traf. Darauf begann eine Schlacht zwischen ihnen; aber mit Hruts Schiff hatten sie Mühe. Ulf drang wacker vor, bald bauend, bald stechend.

Atlis Stevenhauptmann hieß Asolf: der sprang auf Hruts Schiff und gab vieren den Tod, bis daß Hint ihn gewahr wurde und sich ihm zuwandte. Als sie zusammentrafen, stach Asolf in Hruts Schild und durch ihn durch, aber Hrut hieb nach Asolf, und das wurde zum Todeshieb. Dies sah Ulk der Ungewaschene und sagte: "Kräftige Hiebe führst du, Heut! Das macht, daß du der Gunnhild viel zu lohnen haft!" "Mir schwant," sagte Hrut, " das sind die Worte eines Todgeweihten!'

Jetzt erspähte Ätti an Ulf eine Blöße und schoß den Speer durch ihn. Jetzt wurde die Schlacht hitzig. Atli sprang auf das Schiff zu Hrut und bahnte sich ein Gasse, und nun kehrte sich ibm Özur entgegen und stach nach ihm, fiel aber selbst rück 1 Im Urtext stabendes Sprichwort.



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kings nieder, denn ein anderer stach nach ihm. Hrut wandte sich nun gegen Atli; der hieb sogleich in Hruts Schild und spaltete ihn bis hinunter. Da traf den Ätti ein Steinwurf auf die Hand, und sein Schwert fiel hin. Hrut ergriff das Schwert und hieb ihm ein Bein vom Leibe; dann brachte er ihm die Todeswunde bei.

Sie gewannen hier reiche Beute, führten die zwei besten der Schiffe mit sich und hielten sich nur noch kurz dort auf. Den Soti verfehlten sie, und der steuerte nach Norwegen zurück, kam an die Lyngör-Küste 1 und ging dort an Land. Da begegnete er dem Ögmund, dem Burschen der Gunnhild. Dieser erkannte ihn gleich und fragte: "Wie lange denkst du hier zu bleiben?' " Drei Tage," sagte Soti."Wohin willst du dann:" sagte Ögmund. "Nach England hinüber," sagte Soti, "und nie mehr nach Norwegen zurück, solange Gunnhild am Regiment ist in Norwegen"

Ögmund ging fort und suchte Gunnhild auf; die war nämlich in der Nähe an einem Gelage mit ihrem Sohne Gudröd. Ögmund sagte der Gunnhild von Sotis Absicht. Da hieß sie sogleich den Gudröd ihn ums Leben bringen. Gudröd zog sogleich aus und überraschte den Sou, ließ ihn ans Land führen und dort aufknüpfen, die Habe aber nahm er und brachte sie seiner Mutter. Sie schaffte Leute dazu, all die Habe nach Kong elf zu bringen, und zog dann selbst hin,

Hrut segelte im Herbst zurück; er hatte überreich Beute gemacht ; er suchte sogleich den König auf und fand bei ihm guten Empfang. Er bot ibm und seiner Mutter davon an, soviel sie wollten, und der König nahm ein Drittel. Gunnhild erzählte dem Hrut, sie habe die Erbschaft gefaßt und den Sou töten lassen. Er dankte ihr und schenkte ihr die Hälfte von allem.


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