Was hast du, Hjalmar?
Hin ist die Farbe,
Tiefe Wunden
Trafen dich schwer;
Dein Helm ist zerhauen,
Dein Harnisch klafft:
Das Leben wirst du
Lassen müssen.

Zerhauen die Brünne;
Es brennen die Wunden,
Schwindel faßt mich
Schwarz vor der Augen:
Angantyrs Schwert
Schnitt zum Herzen,
Scharfer Blutzweig,
Geschmiedet in Gift.

Nimmer hören
Daheim die Frauen,
Daß vor Schwerthieben
Schutz ich gesucht;
Nicht sagen soll
Zu Sigtunir
Das kluge Mädchen,
Daß Kampf ich floh.

Ich fuhr von frohen
Frauenliedern,
Minne im Sinn,
Mit Soti aus;
Zu Schiff schied ich
In schneller Fahrt
Zum letztenmal
Von lieben Freunden.

Geleit gab mir
Die lichte Maid
Auf Agnafits
Äußersten Strand.
Zur Wahrheit wird
Ihr Wort nun bald,
Nie käm ich heim
Zum Königshofe.

Von Jngibjörg,
Der jungen, schied ich,
Schnell entschlossen,
Am Schicksalstag:
Trauer im Herzen
Tragen wird sie,
Daß wir uns nimmer
Wiedersehen.



Thule-Bd.01-195 Edda Heldendichtung

Flip


arpa

Fünf Höfe hatt ich
Im Heimatlande,
Fern doch fuhr ich,
Friedlosen Sinns:
Lebens ledig
Liegen muß ich,
vom Schwert versehrt,
Auf Samsey nun.

Bring zum Zeichen —
Ich bitte dich —
Helm und Brünne
Zum Hof des Königs!
Das Herz wird stocken
Der Herschertochter,
Sieht sie zerhauen
Des Harnischs Brust.

Zieh den roten
King von der Hand mir;
Bring ihn der jungen
Ingibjörg.
Harm im Herzen
Wird ihr haften,
Daß wir uns nimmer
Wiedersehen.

Sitzen seh ich
Zu Sigtunir
Der Frauen Volk,
Das die Fahrt mir abriet;
Froh leert künftig
Im Königssaal
Das Horn mit den Helden
Hjalmar nicht mehr.

Beim König trinkt
Der Kreis der Jarle
Frohgemut Al
Zu Upsala;
Met ermattet
Der Männer viele:
Mich quält auf dem Eiland
Des Eisens Spur.

Es streicht südlich
vom Stamm der Rabe,
Eilend folgt ihm
Der Adler nach;
Letzte Beute
Biet ich dem Aar,
Trinken mag er
Von meinem Blut.