Edda Erster Band Heldendichtung
Übertragen
von Felix Genzmer /Mit Einleitungen
und Anmerkungen von Andreas Heusler
Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912
A. Aus der Fehde mit HundingKönig Sigmund hatte die Borghild zur Frau. Ihr Sohn hieß Helgi. Er wuchs auf bei dem Pflegevater Hagal, zusammen mit dessen Sohne Hamat.
König Sigmund lebte in Fehde mit König Hunding. Einmal zog der junge Helgi unerkannt, unter Hamals Namen, an Hundings Hof auf Kundschaft; dort war er zusammen mit Häming, dem Sohne des Königs. Auf dem Rückwege traf Helgi einen Hirten Hundings und sagte zu ihm:
Melde Häming, Daß Helgi gedenkt, Wen in der Rüstung Die Recken fällten! Ein grauer Wolf Weilte bei euch, Wo König Hunding Hamat wähnte.
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Hunding hatte einen Ratgeber, der hieß Blind der Bösewicht; dem gab er Leute mit und schickte ihn zu Hagal, nach Helgi zu suchen. Aber Helgi konnte sich nicht anders retten, als daß er Mägdekleider anlegte und sich an die Mühle stellte. Als Blind der Bösewicht in die Wahlkammer kam, sagte er:
Hell find die Augen von Hagals Magd! Keines Bauern Maid An der Mühle steht: Das Gestell stürzt, Die Steine bersten. |
Ein hart Geschick Den Helden traf: Ein Mächtiger muß Gerste mahlen! In dieser Rechten Ruhte besser Des Schwertes Griff Als das Schwengelholz. |
Daß der Kasten kracht; Dünkt klärlich mich: Eines Königs Maid Die Mühle dreht; Hoch ob Wolken Ihr Weg einst ging, Zur Walstatt ritt sie; Wikingen gleich. |
So entkam Helgi den Verfolgern. Später fällte er König Hunding und hieß seither Helgi der Hundingstöter.
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