Edda Erster Band Heldendichtung
Übertragen
von Felix Genzmer /Mit Einleitungen
und Anmerkungen von Andreas Heusler
Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912
15. Die Vogelweissagung
Diese fünf Strophen, die im Liederbuch dem Gedichte vom Drachenhort folgen, greifen über dessen epischen Rahmen aufs entschiedenste hinaus und sind am besten zu verstehen als eine Gruppe von Losen Strophen, eine Saga von Sigurd als Schmuck gedichtet (vgl. Einleitung S. 13). Sie leiten hinüber von der Drachensage zu der Brynhild sage. Brynhild wird hier, wie in Nr. 12, der von Sigurd erlösten Odinswalküre gleichgesetzt, sie übernimmt deren Vorgeschichte und malerisches Kostüm.
Als Sigurd den Drachen Fafnir und seinen Bruder Regin erschlagen hatte, hörte er die Meisen im Gebüsch diese Worte reden:
Die roten Ringe Raff zusammen! Furcht zu hegen, Ziemt Fürsten nicht. Eine Maid weiß ich, Die magst du gewinnen, Die allerschönste, Geschmückt mit Gold. |
Zu Gjuki gehn Grüne Pfade; Zur Höhe das Schicksal Den Helden weist! Eine Tochter hat Der treffliche Fürst, Die kannst du, König, Kaufen um Malschatz. |
Hoch steht ein Saal Auf Hindarfjall; Ganz gürtet ihn Glut von außen. Ihn haben kluge Künstler erbaut Aus flammend lichtem Flutenglanze, |
Es schläft auf dem Berg Die Schlachtjungfrau: Um sie lodert Der Linde Feind, Odin stach sie: Andre fällte Die Armbandgöttin, Als er gebot,
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Die Maid im Helme Kannst, Held, du sehn, Die von der Walstatt Auf Wingskornir ritt Sigrdrifs Schlaf, Schildungensproß, Niemand je löst Wider Nornenspruch. |
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