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Kapitel 

Walter Keller


Tessiner


Sagen und Volksmärchen

Mit Illustrationen von


Aldo Patocchi

1981

EDITION OLMS ZÜRICH


DIE ALPWEIDE VON FIEUT OBERHALB AIROLO

Jene Alpwiese war reich an kräftigem Gras und Alpenkräutern, und die Kühe gingen gerne dort zu weiden. Das Gras, das dort wuchs, war so ausgiebig und wohlriechend. Wenn die Tiere dieses fraßen, mußte man sie dreimal am Tag melken, und der weite Milchkessel, in dem man den Käse bereitete, wurde von guter Milch voll bis an den Rand.

Anstatt nun über diese Gottesgabe erfreut und zufrieden zu sein, murrten die Hirten und der Senn, denn es gab ihnen zu viel Arbeit, und sie hatten keine Ruhe.

Sie wurden aber für ihre Unzufriedenheit bestraft. An Stelle der herrlichen, wohlriechenden Alpenkräuter ließ Gott der Herr stachelige Pflanzen wachsen und Disteln mit Blättern in Form einer harten Zunge. Die Tiere fanden deshalb weniger gute Kräuter und gaben infolgedessen nur noch wenig Milch, so daß man sie kaum noch zweimal melken konnte.


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