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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


17. Der Kessel mit Butter.


Mündlich aus Oberwallis.


Gebr. Grimm, deutsche Sagen.

Unter einem Berg des Visperthales in Oberwallis soll ein ganzes Dorf mit der Kirche vergraben liegen. Die Ursache dieses Unglücks war folgende: Eine Bäuerin stand an ihrem Herde und hatte einen Kessel mit Butter, die sie auslassen wollte, über dem Feuer hangen, der Kessel war gerade halb im Sud. Da kam ein Mann des Wegs daher und sprach sie an, daß sie ihm etwas von der Butter zur Speise gebe. Die hartherzige Frau entgegnete: "Ich brauche Alles für mich selber." Da sprach der Fremde: "Hättest du mir ein Weniges nur gegeben, so würde ich deinen Kessel so begabt haben, daß er stets bis zum Rande voll gewesen wäre." Dieser Mann war Christus sewer. Das Dorf aber war seitdem verflucht, und wurde von einem Bergsturz überschüttet, , so daß nichts mehr davon zu sehen ist, als die Fläche des Kirchenaltars, der ehedem im Ort gestanden, über den fließt nämlich jetzt der Bach, der ehedem unter ihm hingeflossen und sich nun durch die Felsenschlucht windet.

S. Erläuterung S. 87 u. 203, deren Anwendung auf obige Sage eine weitere Erörterung unnöthig macht. Vgl. auch S. 21 u. 22.
Copyright: arpa, 2015.

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