Projektseite Volksmärchen Sagen Geschichten Etnologie Beriche © Arpa data
Textbreite
Schriftgröße
Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


21. Warum der Teufel hinkt.


Mündlich und schriftlich.

Als die heilige Verena einst vor ihrer Zelle in der Nähe Solothurns auf den Knieen lag und ihr Gebet verrichtete, in das sie auch alle die miteinschloß, welche vom Pfade der Wahrheit und Tugend abgewichen geraden Wegs der Macht



Schw.Sagebuch-345 Flip arpa

des Bösen anheimzufallen drohten, ärgerte sich der Teufel, der eben da vorbeigegangen und sich neugierig herbeigeschlichen hatte, dem Gebete der Heiligen zuzulauschen, so sehr, daß er wüthend ein Felsstück losriß und es mit seinen Krallen hoch über dem Haupte der Betenden erhob, um es auf dasselbe herabzuschleudern. In diesem Augenblick aber schaute, die heilige Verena zufällig empor und ihr Blick traf den über ihr niedergebeugten Fürst der Hölle, den dieser Blick dergestalt verwirrte, daß er erschreckt einige Schritte zurückfuhr und der schwere Stein, seinen Krallen entsinkend, statt auf das Haupt der Heiligen, auf seine eigenen Füße fiel. Brüllend und heulend entfloh er. Der Stein, an dem die Spuren der Teufelskallen ganz deutlich zu sehen, liegt noch an jener Stelle. Er ist sehr schwer und groß und daher es auch kein Wunder, daß der Teufel von seinem Fall zeitlebens hinkend geblieben.

Vergl. S. 53 und S. 59 ec.
Copyright: arpa, 2015.

Der Text wurde aus der Märchen-, Geschichten- und Ethnien-Datenback von arpa exportiert. Diese Datenbank wurde dank Sponsoren ermöglicht. Es würde uns freuen, wenn wir mit Ihrer Hilfe weitere Dokumente hinzufügen können.
Auch bitten wir Sie um weitere Anregungen in Bezug auf Erweiterungen und Verbesserungen.
Im voraus Dank für die Mithilfe. Spenden können Sie unter In eigener Sache

Ihr arpa team: www.arpa.ch Kontakt