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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


10. Die zwei Königskinder.


Wand. in der Schweiz, Nr. 49. S. 200

ES ist einisch e Künig g'storbe, si Frau und wen Chind



Schw.Sagebuch-332 Flip arpa

sind no am Läbe blibe, e Meiteli und es Büebli. Do händ se einisch d'Muetter gfrogt, weles von ehne, daß einisch müeß Künig wärde; do sait se zue -n-ene : liebe Chind, gönd jetzt aine i Wald use und suechet das Blüemele, woan-ech do zeige, und das, was von ech zerst findt, das mueß einisch Künig wärde. Do sind die wen arne gange, und im Wald sind se bim Sueche e chli use ~n~and cho, und s'Meiteli het s'Blüemli est gfunde. Do dankt's, es well sim Brüederli no e chli warte, und lit nähern Wald i Schatte, nimmt s'Blümli i d'Hand und schloft i Götts Name -n-i. Derwile chunt s'Büebli au a das Dertli, aber s'Blüemli het er nonig gfunde gha. Wo -n-er's do aber im Handle vo sim Schwösterli gseh het, so chunt ein öppis Schröckeligs z'Sinn: i will mis Schwösterli ermorde und eni s'Blüemeli ne und hei go mit, und denn wird i Künig. Dankt und tho. Er het's wbt und-im Wald verscharret und Hard drüber deckt und ke Mönsch het nüd dervo gwüßt. No mängem, mängem Johr ist es Hirtebüebli dert uf der Weid gsi mit de Schöflene und findt es Todtebeinle am Bode vo dem Meiteli; do macht er e paar Löchli drie wie amene Flötli, und blost bri. Do het das Beindle gar erschröckli trörig afo singe die ganze Gschicht, wie s'Meiteli vom Brüederli umbrocht worde -n-isch; me hät möge die bälle Thräne briegge, we - me das Lied ghört het. Do goht einisch, wo das Büebli so gflötet het, e Ritter dert verbi, de het ein das Flötli abg'chauft und ist dermit im Land urne zoge und het a-n-glle Orte uf dem Beindli gspilt. Einisch het do au die alte Künigin dem Ritter zuglost und isch ganz trurig worde, und het der Sohn abem Thron gstoße und briegget ehrer Läbtig.

Vergl. Nr. 6. S. 231.
Copyright: arpa, 2015.

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