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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


8. Das Agnesgeschrei.


Mündlich.

Gegen Sarmenstorf zu, in einem Walde, liegen die letzten Ueberreste der Burg Fahrwangen. Hier war es, wo die rache



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dürftige Kaiserin Elisabeth 63 Edelleute, Mitschuldige an dem Morde ihres Gemahls, des Kaisers Albrecht, enthaupten ließ. Sie selbst sah mit ihrer jungen Tochter, der Ungarnkönigin Agnes, der Hinrichtung zu. Als diese vollbracht war, watete die junge Agnes in dem Blute der Hingerichteten herum und rief fohlockend über die genommene Rache: heute bade ich im Matthau t

Seit jener Zeit hören die Bewohner der Umgegend jedes Mal, wenn eine Aenderung im Wetter eintritt, einen eigenthümlichen klagenden Ton in der Luft. Diesen Ton nennen sie das Agnesgeschrei, indem sie behaupten, es sei der Geist der Königin von Ungarn, welcher in den Trümmern der Burg Fahrwangen umgehe und zur Strafe jene unchristliche Rachethat verdammt sei, jenen Wetterveränderungen verkündenden Ton von sich zu geben. Viele wollen den Geist ber Königin auch selbst gesehen haben.

Als den Schauplatz jener grausamen Hinrichtung zeigt man einen Platz außerhalb des Dorfes Fahrwangen zwischen zwei Steinblöcken, der jedoch so eng ist, daß ein Mensch dort kaum hinzuknieen vermag.
Copyright: arpa, 2015.

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