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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


26. Der Pfaffenkellerin Tapp.


A. Henne, Schweiz. Merkur, Jahrgang 1832, Heft V. S. 20.

Bekannt ist, wie zu Anfang des 15. Jahrhunderts in den Schweizerstädten gegen die Haushälterinnen der Geistlichen , Pfgffcnkellerinnen, geeifert wurde, die man wohl nicht ohne Veranlassungen wegjagte und beim Wiedererscheinen ohne Gnade in die Thürme steckte. Im Volke aber entstund die Sage: wie Eine 10 Jahre lang Pfaffenkellerin sei, falle sie dem Teufel anheim, wenn sie sich, nicht lösen könne. ,Eine solche sollte zu diesem Behufe von der sarganser Bergkette auf



Schw.Sagebuch-284 Flip arpa

die melsersche, über ein 1/4 Stunde breites Thal hinüber springen. Es gelang ihr aber nur bis an einen Rain unten in der Alp Tamons ob Mels, die den Sargansern gehört, wo ihr Fußtritt "der Pfaffenkellerin Tapp" noch in einem liegenden Felsstück jedem Besucher der Alp gewiesen wird.

S. die Erläuterung zu Nr. 18 S. 54. Die interessantesten Aufschlüsse über die Pfaffenzucht jener Zeit liefern uns übrigens die Satzungen und Verbote, welche weltliche und geistliche Obrigkeit zur Verbesserung der Sitten der Diener des Herrn damals für nöthig erachtete. Außer dem Verbot, keine verdächtigen und liederlichen Weibspersonen zu halten, das sehr häufig vorkam, hielt es sogar ein Erzbischof von Rheims (Hinkmar) unter Anderem nicht für überflüssig, die ihm untergebene Geistlichkeit zu warnen, Kirchengeräthschaften nicht im Wirthshause zu versetzen und nicht zu Mord- und Todschlag zu reizen.
Copyright: arpa, 2015.

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