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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


13.

Verwandlung des Mutteri in Fideri.


Der Kanton Glarus, historisch-geographisch-statistisch geschildert. S. 312.

Vor alte Zyte, so erzählt man, ischt e prächtigs melchs Gresli bis uf die höchste Grat ufe gwachse. Je; findt mes nu noch wyter unde. Worum ächt? darum, daß es d 'Sre z'guet g'ha händ derby und übermüethig worde sind. Wenn



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sie a de-n-undere Stäfli gst sind, so sind sie viel nidsi g 'ange gu tanze -n-und gu wüest thue. Ab de-n-obere-n- abe hets es aber nüd möge g'gi. D's Gras ist so guet gsi, daß sie drü Mal heid müese melche z 'Tags; drum heid sie müese dobe blibe. Das het ne gar nüd g 'falle und sie heid mängmal g 'seit: wenn nu der Tüfel das Gras nähm. Wegs dem ist d's best Gras, d's Mutteri, in der Höchi obe vertüret und es het Fideri drus g'gi.

Dieselbe Duelle, aus der obige Sage geschöpft ist, theilt noch eine andere Version dieser Verwandlung mit: "Nach Anderen hätten die Aelpler durch unbarmherzige Behandlung eines alten Weibleins die Verwandlung der milchreichen Kräuter der Hochalpen verschuldet. Dieses habe, die Aelpler verwünschend, ausgerufen; "Milcherchrut und Cypriu — sölled ebig dürre stu!" Worauf die Verwandlung erfolgt sei. Cypriu nennt man im Kanton Glarus die auf der Erde sich aus- breitenden Flechten, besonders das isländishe Moos Fiden dagegen die mehr staudenartigen, mit fein getheilten Resten, wie die Cornicularien und Cladonia rangiferina.
Copyright: arpa, 2015.

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