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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


8. Hexen in Hermelin verwandelt.


Der Kanton Glarus, historisch-geographisch-statistisch geschildert. S. 319,

Ein alter Jäger von Matt saß einst auf der Berghöhe des Gulderstocks; da brach ein Hermelin unter einem Stein hervor. Obwohl der Jäger von seinem Vater und andern alten Jägern schon längst gewarnt worden war; nie im Gebirge Hermelin zu schießen, so wollte er das Thier dennoch erlegen Erlegte-an, ette und feuerte den Schuß ab. aber zersprang das Gewehr in tausend Stricken und augenblicklich war der Jäger von einer Unzahl Hermeline umringt. Der Jäger aber, der wohl wußte, welcher Sorte von Hermelin diese Thiere gehörten, machte sich eiligst aus dem Staube.

In obiger Sage hat sich ein Rest römischen Aberglaubens aufbewahrt , bei welchem Volke das zu den Wieseln zählende Hermelin als übelberüchtigtes Thier galt. Dasselle war auch bei den Griechen der Fall. Außer dem allgemein verbreiteten altdeutschen Volksglauben, daß Hexen zu schwarzen Katzen werden, bringt man im Kanton Glarus auch noch Füchse mit den Hexen in Verbindung, von welchen man ganz ähnlich wie vom Hermelin erzählt, daß sie nicht geschossen werden können, oder die sogleich, wenn man sie schießen will, sich verwandeln. Daß weiße Gemsen Todesboten sind, ist ebenfalls ein Jägerglaube, der im Kanton Glarus daheim ist. Verunglückt ein Jäger im Gebirge, so sagt man dort noch heute: er hat auf seiner vorletzten Jagd eine weiße Gemse gesetzen. (S. die oben angeführte Duelle, S. 319.)
Copyright: arpa, 2015.

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