Schweizerisches
Sagenbuch.
Nach
müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten
and handschriftlichen Quellen herabgegeben
und mit
erläuternden Anmerkungen begleitet
von
C. Kohlrusch.
Leipzig,
Rob. Hoffnann
1854.
2.
Freiherr Conrad von Seldenbüren hört den
Gesang der Engel unb stiftet das Kloster
Engelberg.
Mittheilung aus Bern.
Als Conrad Freiherr von Seldenbüren mit den Seinigen einst das Thal durchzog, in dem Wolfenschieß und Graffenort gelegen ist, und hinauf auf den Hennenberg kam, gefiel ihm die Gegend so wohl, daß er sich entschloß, daselbst ein Männerkloster zu bauen. Dieser Entschluß gefiel Gott, seinen Heiligen und den Engeln so sehr, daß sie erfreut hierüber einen himmlischen Gesang anstimmten, welcher englische Gesang aber bis zu den Ohren des Freiherrn Conrad drang, worauf er dem Kloster den Namen Engelberg beilegte und als Laienbruder in das Kloster selbst eintrat.
Der Bau des Klosters Engelberg ward im Jahr 1119 begonnen; sein Gründer trat jedoch in Folge eines Streites zwischen dem Gotteshaus und den Weltlichen bald wieder in die Welt zurück, wo er im Jahr 1125 von seinen Feinden erstochen wurde. Das Kloster Engelberg, dessen Herrschaft das ganze Engelbergthal bis zur Staatsumwälzung unterworfen war, soll sich, besonders unter der Leitung des Abtes Leodegar Salzmann, manches Verdienst um die sittlichen und ökonomischen Verhältnisse seiner Bewohner erworben haben.
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