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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


1. Die heiligen Seven auf Grütli.


Mitgetheilt von R.

Als Walther Fürst, Stauffacher und Melchthal, die Gründer der schweizerischen Freiheit, in jener Nacht, in der sie auf dem Grütli zusammen kamen, die Ausführung des großen Befreiungswerkes sich gegenseitig gelobten, sprang in dem Augenblick, in welchem sie die Hände zum Schwur emporhoben, zu den Füßen eines jeden ein Ouell klarsten Wassers aus der Erde hervor. Ein Zeichen der Freiheit, die noch heute schützend und segnend ihren Arm über das schweizerische Volt ausstreckt, fließen noch heute jene drei Quellen, Labsal und Erquickung den Dürstenden bietend.

Daß obige Sage in dem Gemüthe des schweizerischen Volkes tiefe Wurzeln geschlagen, ist nicht zu verwundern. Die Schönheit und Einfachheit des Bildes — ohne das befruchtende Wasser liegt die Erde brach, ohne den Segen der Freiheit wird geistige und materielle Entwickelung eines Volkes zur Unmöglichkeit — ist zu erhaben und zu verständlich, als daß es seinen Eindruck hätte verfehlen können.Das Grütli oder Riedli (das kleine Ried) ist eine Bergwiese am östlichen Abhange des Seelisberges und am westlichen Ufer des obern Vierwaldstätter- oder Urnersee's. Die Nacht, in welcher jene drei Gründer der schweizerischen Freiheit den ersten Bund beschworen, war, wie



Schw.Sagebuch-195 Flip arpa

bekannt, die des 17. Oktobers 1307. Am 25. Juni 1313 wurde dieser Bund an gleicher Stelle erneuert und 1713 zum letztenmal von 360 Abgeordneten der drei Urkantone daselbst feierlichst wiederholt.
Copyright: arpa, 2015.

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