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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


22. Der Teufel unb die höfen Brüder.


Mittheilung aus Bern,

Zu Merligen wohnten einst wei ungerathene Brüder. Diese riefen, als sie einmal zusammen in bösem Streite lagen, ein jeder den Teufel an, daß er Felder und Fluren des andern auf ewig unfruchtbar machen möge. Der Teufel erhörte das Verlangen beider und träufelte eines Nachts Gift



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auf den Boden, welchen die Brüder verfluchet hatten. Die Stelle, wo dieses Gift hinfiel, sieht man noch heute. Dort gedeiht kein Gras, keine Blume, kein Strauch, kein Weinstock Alles ist versengt wie vom Sonnenbrand, prangt auch das sasse Grün rings in der Gegend und Busch und Baum in üppiger Blüthenpracht.

Auch hier wie in der vorhergehenden Sage findet sich die zwischen Riesen und Teufel angedeutete verwandtschaftliche Beziehung, welchen ersteren, wie hier dem Teufel, feindliche, Unfruchtbarkeit bewirkende Naturkräfte zugeschrieben wurden. Eine in den Weinreben bei Merligen herrschende Krankheit, das. Verderben genannt, mag der Entstehung obiger Sage nicht ferne stehen.
Copyright: arpa, 2015.

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