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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


17. Die Teufelsbürde.


Mündliche Mittheilung.

Unweit Bern am Gurten, nahe bei Wabern, lag vor noch nicht zu langer Zeit ein Granitfelsen im Thale, die Teufelsbürde genannt. Derselbe soll vom Teufel, als er einstmals wüthend gegen die Bewohner dieser Gegend war, von dem Gebirge niedergeschmettert worden sein, um das dort liegende Dorf zu zertrümmern. Gottes Hand lenkte aber den Wurf so, daß der Stein an die Stelle fiel, wo er gelegen und wo er jenem Dorfe mehr zum Nutzen, als zum Schaden war.

Sagen wie obige, welche Steine, deren vereinzelte Lage in Thälern oder Ebenen wunderbar erscheint, bald von Riesen, bald von dem Teufel dahingeworfen sein lassen, sind sehr häufig. So heißt es in einer pommerschen Sage: "Bei dem Dorfe Wusterhusen, unweit von Greifswalde, liegt ein großer Stein, mit diesem wollte ein Huhne (Riese) den Kirchthurm des genannten Dorfes einwerfen. Die fünf Finger des Riesen sind noch im Steine zu sehen" (Temne, pommer'sche Sagen No, 1761, Offenbar ist der Mythus dieser Sage älter und erst später entwickelte sich nach einer jener wunderbaren und echten Volksüberlieferungen eigenen Fluctuationen die in unserer Sage ausgeprägte Anschauungsweise, welche den Teufel an die Stelle der Riesen setzt.
Copyright: arpa, 2015.

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