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Kapitel 

VOLKSMÄRCHEN DER KABYLEN

II. BAND

DAS UNGEHEUERLICHE

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1922

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA


30. Die Erdnüsse der Teriel

Ein Mann war verheiratet mit zwei Frauen. Die ältere hieß Tun(e)jifs (d. h. soviel wie Gedankenlose, Törichte), die jüngere Tuachethi (a)chth (d. h. soviel wie Nachdenkliche, Kluge, Besonnene). Der Mann selbst war sehr faul und liebte es, auf seiner Matte zu liegen, nichts zu tun und andere für sich arbeiten zu lassen.



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Einmal war im Herbste die Zeit gekommen, in der die Erdnüsse (= ibauen; in arabisch: ful) ausgelegt wurden. Er rief seine Frauen und sagte zu ihnen: "Füllt die Erdnüsse heute in einen Ledersack und legt sie so heute über Nacht in Wasser. Ich will morgen auf die Farm gehen und die Erdnüsse stecken, damit wir im Frühling eine gute Ernte haben." Die beiden Frauen füllten also einen Ledersack mit Erdnüssen und legten ihn, wie er ihnen geheißen, über Nacht in Wasser. Am andern Tage ergriff der Mann seine Hacke und den Sack mit den Erdnüssen und ging damit auf den Acker.

Als der Mann auf die Farm kam, schien die Sonne. Der Mann sagte: "Es ist sehr angenehm, in der Sonne zu liegen." Er legte also die Hacke neben sich und sich an eine bequeme Stelle. Den Sack mit den Erdnüssen hatte er neben sich, und von Zeit zu Zeit griff er hinein, langte eine Handvoll heraus, knackte die Schalen auf und verzehrte die Kerne. Als es Abend war, hatte er alle Erdnüsse, statt sie zu pflanzen, aufgegessen.

Infolge des Genusses der vielen geweichten Erdnüsse hatte der Mann nun aber Magenschmerzen. Die Magenschmerzen begannen, als er sich mit der Hacke und dem leeren Lederbeutel auf den Heimweg machte. Sie wurden, je weiter er ging, desto schlimmer, und als er in seinem Hause ankam, waren sie so schlimm geworden, daß er sich lang auf den Boden warf und stöhnte und sich vor Schmerzen krümmte.

Die beiden Frauen kamen herbeigerannt. Sie bereiteten ihm das Lager. Sie entkleideten ihn. Sie pflegten ihn die Nacht durch und sagten klagend zueinander: "Unser armer Gatte hat heute so schwer gearbeitet. Der arme Mann; er tat zuviel. Wir müssen ihm helfen. Wir müssen ihn pflegen, daß er sich wieder erholt und wollen ihm, wenn es wieder einmal eine anstrengende Arbeit gibt, diese abnehmen."

Der Winter verstrich, und es wurde Frühling. Es kam die Zeit, in der die Erdnüsse geerntet wurden. Die beiden Frauen kamen zu ihrem Gatten und sagten: "Es wird jetzt Zeit, daß wir die Erdnüsse aus dem Acker nehmen. Du hast dich im Herbst beim Legen der Erdnüsse überanstrengt, und wir mußten dich pflegen, daß du nach der schweren Arbeit, bei der du alle Kräfte ausgegeben hattest, wieder zu Kräften kamst. Laß du deshalb jetzt die Hände ruhen, und hast du damals für uns alle drei gearbeitet und uns geschont, so wollen wir jetzt für dich mit arbeiten, so daß du dich auch einmal



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in Ruhe ergehen kannst. Sage uns also nur, auf welchen Acker du die Erdnüsse gepflanzt hast, dann werden wir morgen schon hingehen und sie ausnehmen."

Der Mann sann ein wenig nach und dachte: "Diese guten Frauen denken, ich hätte mich damals überanstrengt und alle Erdnüsse an einem Tage ausgesteckt; sie können es nicht wissen, daß ich sie alle aufgegessen und deshalb Magenschmerzen bekommen habe. Was soll ich nun aber sagen? Die guten Frauen wollen für mich die Arbeit verrichten an einer Stelle, wo ich weder vorgearbeitet habe, noch sie mit Arbeit etwas finden können. Ich werde nicht anders können, als mich mit einer Verschiebung durch Scherz aus der Sache zu ziehen."

Der Mann sagte zu den Frauen: "Die Stelle ist ziemlich schwer zu finden, und es kann euch nur so gelingen, den Platz, wo ich die Erdnüsse ausgesteckt habe, zu erkennen, daß ihr auf den großen Hügel dort hinten mit einem Sieb geht. Wenn ihr das Sieb mit dein Reifen auf die Spitze des Hügels stellt und dann den Hügel hinablaufen laßt, so wird es unten ins Tal rollen. Dort, wo das Sieb liegen bleibt, dort sind meine Erdnüsse ausgesteckt. Dort könnt ihr ernten." Die Frauen sagten: "Es ist recht, so werden wir es machen."



***
Die Frauen nahmen ein Sieb und gingen zu dem Hügel. Sie nahmen ihre Hacken mit und außerdem einen Esel mit Körben, der die Früchte nach Hause tragen sollte. Sie stiegen erst den Hügel bis zur Spitze hinauf, stellten dann das Sieb auf die Kante hin und ließen es die Böschung des Hügels herabrennen. Das Sieb rollte zum Tal hinab und gerade in ein Feld, das mit wundervollen Erdnüssen bedeckt war, so daß die Frauen über diesen reichen Segen sehr erfreut waren. Sie gingen also hinter dem Sieb bis an das Erdnußfeld, banden an einem nahestehenden Baume ihren Esel an und begannen die Arbeit.

Das Erdnußfeld, auf welches das Sieb gerollt war, gehörte aber in Wahrheit einer sehr bösen Teriel, die schon viele Tiere und Menschen verschlungen hatte, wenn sie unvorsichtigerweise ihre Farm betraten. Die Teriel sah aus der Entfernung, wie die beiden Frauen den Hügel herabkamen und hinter dem rollenden Siebe her ihr Erdnußfeld betraten. Die Teriel freute sich so, daß sie sich vor Vergnügen hinwarf und ihr Tuch in den Mund steckte, um nicht vor Übermut zu kreischen. Die Teriel sah, wie die beiden Frauen den



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Esel an einen nahen Baum banden und sich an die Arbeit des Hackens machten.

Die Teriel sah, daß die beiden Frauen so emsig arbeiteten, daß sie nicht rechts und nicht links hinsahen. Da schlich die Teriel sich zu dem Baume, an dem der Esel angebunden war. Sie verschlang den ganzen Esel bis auf die Ohren. Die Ohren ließ sie übrig und befestigte sie an den Zweigen des Baumes, so daß es aussah, als stände das Tier noch da und daß die Frauen beim Herüberschauen getäuscht wurden. Dann ging die Teriel zu den beiden Frauen und fragte mit einem freundlichen Lachen: "Ar(e)bi akuntjai! (= Gott helfe euch) ihr schönen jungen Frauen! Was arbeitet ihr denn da?" Die Altere antwortete: "Wir hacken die Erdnüsse auf und ernten das, was unser Mann im Herbst ausgesteckt hat." Die Teriel sagte: "Soso, also euer Gatte hat diese Erdnüsse im Herbst gesteckt? Dann ist euer Gatte ja ein sehr fleißiger Mann!" Die ältere Frau sagte: "Ja, er hat an jenem Tage so gearbeitet, daß er krank und ganz matt nach Hause kam, und zum Danke dafür haben wir ihm nun die Arbeit des Erntens abgenommen."

Die Teriel sagte: "Wollt ihr nicht mit mir in mein Haus kommen? Mein Haus ist ganz nahe bei, und ich wünsche euch ein wenig Brei vorzusetzen. Kommt ein wenig zu mir!" Die ältere Frau sagte: "Eine kurze Ruhe dürfen wir uns wohl erlauben. Und ein wenig Essen wird unsere Kräfte heben." Die Teriel führte die beiden Frauen zu ihrem Haus. Sie rückte ihnen einige Matten und Kissen zurecht. Sie bereitete ihnen Speise und gab ihnen Milch zu trinken. Sie sprach mit den Frauen sehr freundlich. Nachdem sie einige Zeit so gesessen hatten, entschuldigte sich die Teriel und ging hinaus. Als sie nach einiger Zeit wiederkam, sagte sie: "Ich habe nur euern Esel untergebracht."

Die jüngere Frau sagte: "Der Esel konnte da unten am Felde bleiben, denn wir wollen nun wieder weiterarbeiten!" Die Teriel sagte: "Ich bitte euch, bleibt hier. Bleibt bis zur Nacht. Morgen früh werde ich euch bei der Arbeit helfen, und dann werdet ihr schnell damit fertig sein." Die jüngere der beiden Frauen sagte: "Nein, wir können nicht hierbleiben. Wir müssen zur Nacht wieder bei unserm Manne sein." Die Ältere sagte: "Wenn wir beide hierbleiben, wird unser Mann nichts dagegen haben, daß wir die Nacht bei der freundlichen Frau zubringen und morgen die Arbeit gleich ganz früh wieder anfangen können!" Die Teriel sagte: "Siehst du! Man erkennt sogleich, daß du die Kluge und Nachdenkliche,



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die Ältere bist. Die andere ist noch ein wenig ängstlich. Sie ist noch sehr jung und weiß noch nicht, daß eine Frau ihrem Manne nicht ängstlich nachzulaufen hat wie ein Hund."

Die beiden jungen Frauen blieben. Die Teriel bereitete ihnen erst noch einmal Essen und dann jeder ein weiches Lager, auf dem sich beide ausstreckten. Tun(e) jifs (die Ältere, Gedankenlose) legte sich hin, schlief ein und war bald so tief in Schlaf versunken, als befände sie sich hier auf ihrer gewöhnlichen Lagerstätte im Hause ihres Mannes. Tuachethi (a) chth (die Jüngere, Nachdenkliche) blieb jedoch wach. Sie ahmte die Atemzüge der älteren nach, aber sie hütete sich davor, in Schlaf zu versinken. Sie achtete auf die Teriel und erhob sich vorsichtig, sobald sie wahrnahm, daß die Teriel eingeschlafen war. Die junge Frau stand ganz leise auf. Sie schlich zur Tür, öffnete sie mit aller Vorsicht und schlich hinaus. Hinter sich legte sie die Tür wieder an. Dann lief sie von dannen, so schnell sie konnte. Sie eilte den Hügel, auf dem das Haus stand, hinab und in dem Tale entlang, das zu dem Dorfe ihres Mannes führte.

Inzwischen erwachte die Teriel. Die Teriel horchte um sich. Sie hörte die Atemzüge der älteren der beiden jungen Frauen und sie stand auf. Sie verschlang die ältere der beiden jungen Frauen. Sie hockte nieder und ruhte einen Augenblick aus. Dann ging sie hin, um die jüngere der beiden Frauen auch zu verschlingen. Sie kam an das Lager. Sie fand das Lager leer. Sie ging zur Tür und fand sie nur angelehnt. Die Teriel sagte: "Die junge Frau war sehr klug. Sie ist fortgelaufen. Ich werde ihr aber nacheilen, und da ich schneller laufen kann als sie, so werde ich sie einholen und verschlingen können, ehe sie noch das Haus ihres Mannes erreicht."

Die Teriel machte sich auf den Weg. Sie lief sehr schnell hinter der Jüngeren her. Sie kam ganz dicht zu der Jüngeren heran. Die Jüngere sah zurück. Sie sah, daß die Teriel sie verfolgte und sie bald einholen würde. Sie sah sich um und gewahrte hinter einem Baum den Eingang in die Höhle einer Schlange. Sie sprang dorthin und versteckte sich darin. Die Teriel kam an die Stelle. Sie suchte sehr lange nach der jungen Frau und lief überall herum. Sie konnte die junge Frau aber nirgends finden und kehrte nach Hause zurück.

Die junge Frau hockte in der Wohnung der Schlange nieder. Sie saß in einem Winkel, bis sie hörte, daß die Teriel oben weggegangen war. Dann sah sie sich um und sah, daß die Schlange, der diese



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Höhle gehörte, neben ihr lag. Die Schlange sagte: "Weshalb kommst du in mein Haus? Was willst du in meiner Wohnung?" Die junge Frau erschrak und weinte. Sie sagte: "Ich bin eine junge Frau, die einen faulen und verlogenen Mann hat. Meine einzige Freundin ist soeben von der Teriel verschlungen worden. Draußen läuft die Teriel umher und will mich auch verschlingen. Sie sucht mich, und deshalb habe ich mich bei dir versteckt. Ich bitte dich: laß mich bei dir bleiben! Ich bitte dich: sei du mein Vater, ich will dann deine Tochter sein. Ich bitte dich: schwör mir, daß du mir nichts tun willst." Die Schlange sagte: "Ich will damit einverstanden sein, will dir auch schwören, daß ich dir nie etwas tun will, dafür schwöre du aber, daß du meine, deines Vaters, Geheimnisse niemals jemand verraten willst." Die junge Frau schwor es.

Sie blieb bei der Schlange. Sie nannte die Schlange Vater, und die Schlange sah die junge Frau als Tochter an. Die Wohnung war aber ein wenig eng für die Schlange und die junge Frau. Deshalb nahm die Schlange eine Hacke und erweiterte sie nach allen Seiten durch Wegkratzen der Mauer. Als die Schlange auch oben an der Decke einiges abkratzte, nahm sie zuviel Erde fort, und es entstand eine Öffnung in der Decke, durch die das Licht eindrang.

Tagsüber ging die Schlange stets fort. Eines Morgens, als die Schlange wieder weggegangen war, trieb ein Hirt seine Herde über den Hügel, und eine der Ziegen kam an die Öffnung, die durch die Erweiterung der Wohnung entstanden war. Die Ziege steckte den Kopf in die Öffnung und sagte zu der jungen Frau: "Dein Vater ist eine Schlange, sie wird dich eines Tages verschlingen." Die junge Frau weinte. Als die Schlange nach Hause kam, weinte die junge Frau noch. Die Schlange fragte nach dem Grunde, und die junge Frau erzählte ihr, wie die Ziege sie beleidigt habe. Die Schlange sagte: "Wenn die Ziege dich wieder derart beleidigt, so antworte ihr: mein Vater, die Schlange, wird dein Fleisch verzehren und deine Haut zur Arbeit benutzen. Ich aber, die Tochter der Schlange, werde deinen Herrn heiraten."

Am andern Tage war die Schlange wieder fort. Da trieb der Schäfer die Herde auf den Hügel, und die Ziege steckte den Kopf wieder in die Öffnung und schrie der jungen Frau zu: "Dein Vater ist eine Schlange, sie wird dich eines Tages verschlingen." Da antwortete die junge Frau: "Mein Vater, die Schlange, wird dein Fleisch verzehren und deine Haut zur Arbeit benutzen. Ich



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aber, die Tochter der Schlange, werde deinen Herrn heiraten." Die Ziege ergrimmte und schalt zurück. Die junge Frau antwortete ihr gelassen. So aber geschah es nun alle Tage.

Die Ziege wurde bei diesem Keifen und aus Angst vor der Wahrheit der Worte der jungen Frau immer magerer und zuletzt ganz elend und schlaff. Der Herr der Herde sah das und rief den Schäfer zu sich und sagte: "Wie kommt es, daß die Ziege so abmagert? Treibst du sie vielleicht auf eine Weide, auf der schlechte Kräuter sind?" Der Hirt sagte: "Auf der Weide, auf der ich die Herde jetzt grasen lasse, stehen die besten Kräuter. Die Ziege steckt aber, statt zu fressen, den ganzen Tag ihren Kopf in ein Loch und schreit dahinein und zankt sich mit einem Wesen, das unter der Erde ist. Ich kann sie davon nicht abbringen." Der Herr sagte: "Ich werde morgen selbst kommen und das ansehen."

Am andern Tage steckte die Ziege wieder ihren Kopf in die Öffnung und schalt die junge Frau. Die junge Frau antwortete gelassen. Der Herr der Ziege stand aber an dem Baume und hörte erst die Ziege, dann die junge Frau. Er trieb die Ziege fort und blickte im Vorübergehen in die Öffnung, da sah er die junge Frau, und er sah, daß sie sehr schön war. Er ging. Der Herr kam aber wieder und fragte die junge Frau, ob sie ihn zum Gatten haben wolle, und er fragte die Schlange, ob sie ihm seine Tochter zur Frau geben wolle. Der Vater und die Tochter waren einverstanden. Als Brautpreis (=tamamt) bat die Schlange sich einen Ledersack voll Blut und einen Ledersack voll Eiter aus. Am Tage der Hochzeit wurde die Ziege geschlachtet, und die Schlange erhielt deren Fleisch und deren Fell.

Acht Tage, nachdem die junge Frau mit dem Herrn der Herde verheiratet war, verließ sie (der Sitte gemäß) das Gehöft und suchte ihren Vater, die Schlange, auf, um zu fragen, wie es ihr gehe. Die Schlange sagte: "Es geht mir nicht gut, ich habe das Blut und den Eiter, den ich bei deiner Verheiratung erhalten habe, verzehrt, und nun habe ich nichts mehr zu essen." Es war nun aber das Geheimnis der Schlange, daß sie sich von Blut und Eiter nährte, und als die junge Frau bei der Schlange Unterkunft fand, hatte sie jener geschworen, dies niemand zu verraten.

Als die junge Frau nach Hause kam, fragte ihr Gatte sie: "Wie geht es deinem Vater, der Schlange?" Da vergaß die junge Frau ihren Schwur und sagte: "Es geht meinem Vater, der Schlange, nicht gut. Sie hat das Blut und den Eiter, den sie bei meiner Verheiratung



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mit dir empfing, verzehrt und hat nun nichts mehr zu essen."

Die Schlange hörte, daß die junge Frau ihren Schwur gebrochen hatte. Die Schlange schwur, sich zu rächen. Die junge Frau gebar nach einem Jahr ein Kind. Die Schlange kam heimlich, stahl und versteckte es. Die junge Frau gebar im folgenden Jahre wieder ein Kind. Die Schlange kam heimlich, stahl und versteckte es. Die junge Frau gebar im dritten Jahre wieder ein Kind. Die Schlange kam abermals, stahl es und versteckte es.

Der Ehemann wurde zornig. Er sagte: "Was soll mir die schönste Frau, wenn ihre Kinder immer verschwinden!" Der Ehemann wollte seine Frau verjagen und suchte eine andere Frau. Als er die andere Frau gefunden hatte, sagte er zu der Mutter der verschwundenen Kinder: "Morgen werde ich dich verjagen." Die Frau weinte, sie weinte den Abend über bis in die Nacht hinein. Als es aber Mitternacht war, kam die Schlange, brachte die drei versteckten Kinder und sagte: "Das war die Strafe dafür, daß du deinen Schwur gebrochen hast. Jetzt habe ich dir verziehen." Die junge Frau war glücklich. Der Ehemann verstieß sie nicht. Er nahm auch nicht eine zweite Frau.


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