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Sagen aus dem Berner Oberland


Ausgewählt und herausgegeben von


Walter Menzi

1. bis 5. Tausend

Verlag Landschäftler A-G., Liestal


Die Bürger von Merligen

Drollige Leutchen waren einst die Bürger von Merligen. Auf einen Streich mehr oder weniger kam es ihnen nicht an. Als sie ein Rathaus gebaut und die Fenster vergessen hatten, trugen die Ratsherren viele Stunden lang sack weise Licht, und den versenkten Staatsschatz wollten



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sie dereinst wiederfinden, hatten sie doch einen dicken Strich an das Schiff gekerbt, das mit dem Geld in den See hinausgefahren war.

Zu Merligen stand damals ein schöner Nussbaum, der seine Krone gegen den See zuneigte. Deshalb meinten die Merliger, der Nussbaum sei durstig und man müsse ihn trinken lassen. Zu diesem Behufe kletterte der Ammann auf den Baum und schlang seine Hände um den Wipfel. Der erste Bürger fasste den Ammann an den Beinen, ein zweiter den ersten und so fort, bis der unterste das Wasser berührte. Als die Kette fertig war und einer dem andern an den Beinen hing, rief der Ammann von oben: «Haltet recht fest, ich will in die Hände spucken!»

Alle fielen sogleich in den See und mussten jämmerlich sterben.


Copyright: arpa, 2015.

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