Sagen aus dem Berner Oberland
Ausgewählt und herausgegeben von
Walter Menzi
1. bis 5. Tausend
Verlag Landschäftler A-G., Liestal
Der Zyland
Zu den Leuten in Obegg bei Zweisimmen kam einmal zur Zeit der Heuernte ein junges Zwerglein, setzte sich neben die arbeitenden Bauern und schaute ihnen zu, wie sie das duftende Bergheu in Arfeln auf ein langgestrecktes Seil legten, zusammenbanden und dann nach der
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Scheune trugen. War das Wetter schön, so fehlte es nie. Die Leute hatten herzliche Freude an dem putzigen Männchen, wollten es fangen und über die Zukunft befragen. Schliesslich fing man es listigerweise. Kaum dass es in den Händen der Menschen war, eilte vom nahen Waldrand her der alte Zwerg herbei und rief dem Gefangenen zu:
Sie mögen dich ertränken, Sie mögen dich erhenken, Sie mögen dich erstechen, Die Arme und Beine brechen: Fürcht' weder der Menschen Macht noch List Und sag nicht, für was der Zyland (Seidelbast) ist. |
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