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Ein Kratten voll

Lauterbrunner Sagen


Gesammelt von Hans Michel


Die Geister auf der Jungfrau

Wenn die Alpen unter der Last des Winterschnees begraben liegen, Menschen und Vieh zu Tal gezogen sind, und in den zugeschneiten Hütten die Männer beim flackernden Kienspan Holzwaren schnitzeln, und die Weiber an der Spindel zupfen, beginnt die Herrschaft der Berggeister. Dann steigen sie aus ihren Sommerpalästen, den Höhen des Finsteraarhorns, der Jungfrau und ihrer Nachbarn, tiefer herab in die niederen Gegenden, sammeln sich in den Schlünden und Tobeln der Felsen, scherzen mit der Wut der Elemente, heulen grausame Zaubergesänge, zu welchen der Sturm die Begleitung pfeift. Oft stellen sie sich auf die vereisten Firsten, necken sich und werfen einander Schneelasten, ungeheure Lawinen zu. Da sie alles hassen, was Leben zeigt, üben sie auch gern und häufig die Jagd. Mit



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lautem Hallo jagen sie dann pfeifend, klappernd und rasselnd hinter den schönen Gemsen her. Ihr grösster Hass trifft aber die Menschen. Wehe daher dem Wanderer, der zu solcher Zeit sich in ihren Bereich wagt oder dem Jäger, der ihr Revier durchstreift, dem Strahler, der ihre Wohnungen, das Bergesinnere, ihres schönsten Schmuckes, der Strahlen oder Kristalle zu berauben trachtet! Ihnen allen droht der sichere Tod.


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