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Vo chlyne Lüte


ZWERGENSAGEN FEEN- UND FÄNGGENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ


NEU MITGETEILT VON C.ENGLERT-FAYE


MIT BILDERN VON BERTA TAPPOLET

TROXLER-VERLAG BERN


Der Kirchenbau

Einst kamen fromme Mönche in die schwarzen Berge, wie man den Jura vor Zeiten nannte. Auf einer wilden Hochfläche, wo weit und breit kein Hof stand, begannen sie ihr Kloster zu bauen. Nur wenige Bauern halfen ihnen Holz fällen und Steine führen.



Vo Chline Luete-148 Flip arpa

Eines Abends sah ein Mönch im Schatten der halb aufgemauerten Pfeiler in der Kirche. I )er Himmel war dunkelschwarz, und der Mond schien mit mattem Glanz. Auf einmal erhellte ein stralllendes Licht das Innere des Baues. I )a sah der Mönch zahllose Zwerge herbeihuschen und emsig an die Arbeit gehn Sie spalteten und behauten Steine, glätteten Balken, sägten und nagelten an Brettern und Latten, schaufelten Sand und rührten Kalk an. Aber wie eifrig die Männlein werkten und schafften, nicht ein Laut war zu hören. Kein Hammer klopfte, kein Meißel, kein Stechbeitel gyrte, kein Hobel ritschte, keine Säge kreischte, keine Schaufel knirschte. Wie von selber kanteten sich die Blöcke, spitzten und rundeten sich Steine, glätteten sich Balken und Bohlen.

So ging es Nacht für Nacht, und wenn am Morgen die Glocke die Mönche zur Mette und Meister und Gesellen zur Arbeit rief, so fielen alle auf die Knie und dankten Gott dem Herrn für die Hilfe der Nacht, und die Mönche sangen Lobpsalmen. Am Himmelfahrtstag der heiligen Jungfrau war der ganze Bau vollendet, Kirche und Kloster vom Kellergewölbe bis zur Kreuzblume. Und an dem goldenen Altar wurde (las erste Hochamt zu Ehren Gottes und seiner glorreichen Mutter gesungen.


Copyright: arpa, 2015.

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