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Vo chlyne Lüte


ZWERGENSAGEN FEEN- UND FÄNGGENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ


NEU MITGETEILT VON C.ENGLERT-FAYE


MIT BILDERN VON BERTA TAPPOLET

TROXLER-VERLAG BERN


Der Fadenknäuel

Einmal fingen einige Ryffenmatter zwei Erdleutlein, ein Männlein und ein Weiblein, die im Schatten einer Fluh beim Hornbühl miteinander kosten. Als man sie wegtrug, riefen ihre Gespänlein ihnen allenthalben aus Strauch und Staude nach, was auch die Menschen mit ihnen anstellten, nie sollten sie sagen, wozu das Bei körnlein im Haber gut sei und wozu der Reckholder.

Mehrere Tage vergnügte das zierliche Pärchen die Ryffenmatter mit allerlei Kunststücken. Sie tanzten und sprangen so niedlich, daß die Bauern laut in die Hände klatschten vor Verwunderung. Dann aber sagten die Leutlein, man möchte jedwedem eine Fadenchrungel geben und dann ein Fenster öffnen. Sie wollten ihnen zum Schluß noch ein ganz besonderes Stücklein zeigen. Kaum hatte jedes seine Fadenchrungel in der Hand, als sie, das Fadenende fest in den Fingern, gleitig den Zwirn abrollend, den Knäuel flugs zum offenen Fenster hinauswarfen und - hast du nicht gesehen - waren sie wie der Blitz, dem Faden entlang gleitend, hinaus gesaust, auf und fort auf Nimmerwiedersehen.


Copyright: arpa, 2015.

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